Heft 73 |
N. Metzner |
Untersuchung der Resilienz von Flughafenterminalsystemen auf Basis analytischer und simulationsbasierter Methoden (Diss. RWTH Aachen) 2020 |
Untersuchung der Resilienz von Flughafenterminalsystemen auf Basis analytischer und simulationsbasierter Methoden
N. Metzner
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 73 (2023)
Zusammenfassung
Die Resilienz eines Systems kommt der Fähigkeit gleich, sich an innere oder äußere Störungen anzupassen und von diesen zu
erholen. Flughäfen als Teil kritischer Infrastrukturen sehen sich im alltäglichen Betrieb verschiedensten Störereignissen
ausgesetzt, sodass Resilienz eine fundamentale Eigenschaft von Flughäfen zur Aufrechterhaltung der Transportfunktion bildet. Die vorliegende
Dissertation entwickelt aus der Literatur eine Kennzahl-Systematik zur Bewertung der Resilienz von Flughafenterminalanlagen und nimmt anhand von
Simulationsexperimenten eine erste umfassende Analyse der Resilienz von Flughafenterminalanlagen vor.
Auf Basis einer ausführlichen Auswertung von Veröffentlichungen zum Thema Resilienz werden die grundlegenden Eigenschaften der
Robustheit, der Schnelligkeit sowie des Leistungsverlustes über die Zeit als Kerndimensionen der Resilienz identifiziert und in Form von
Kennzahlen messbar gemacht. Die Definitionen aus der Literatur werden auf das System Flughafenterminal übertragen. Eine Recherche
möglicher Modellierungsansätze für Flughafenterminalsysteme liefert analytische und simulationsbasierte Werkzeuge zur Anwendung
der entwickelten Bewertungssystematik auf Flughafenterminalsysteme.
Anhand vereinfachter, analytischer und simulationsbasierter Betrachtungen werden Wirkzusammenhänge zwischen den Modelleingangsgrößen
und den Resilienz-Kennzahlen ermittelt. Eine erhöhte Störungsdauer und Auslastung des Systems wirken sich negativ und eine erhöhte
Variabilität der Passagierankunftsrate positiv auf die Resilienz aus. Die analytischen Berechnungen können die diskreten,
ereignisorientierten Simulationsergebnisse validieren. Über ein generisches Terminalmodell mit realen Flugplänen als Eingangsdaten wird
die Resilienz gegenüber ausgewählten Störszenarien bewertet. Die Ergebnisse zeigen eine geringe Resilienz der betrachteten
Flughäfen gegenüber dem Störszenario "Terminalräumung" und eine mittlere Resilienz gegenüber dem Störszenario
"IT-Systemausfall". Die Resilienz des generischen Modells hängt unter anderem vom betrachteten Flugplan, von den Passagierzahlen sowie
vom modellierten Störszenario ab.
Die Ergebnisse der Simulationen quantifizieren die Zusammenhänge zwischen den Modelleingangsgrößen und den verschiedenen Dimensionen
der Resilienz. Die Resilienz kann dabei als dynamische Größe angesehen werden, welche für ein Terminalsystem jeweils von der
Auslastung sowie vom betrachteten Störszenario abhängig ist. Über die Bewertungssystematik können Schwachstellen und
Handlungsbedarfe identifiziert werden, um in Zukunft Gegenstrategien zu erarbeiten, diese anhand der Kennzahlen zu bewerten und somit die Resilienz
von Flughafenterminalsystemen auf lange Sicht gezielt zu erhöhen.
29,00 € |
Heft 72 |
N. Weik |
Long-term capacity planning of railway infrastructure: a stochastic approach capturing infrastructure unavailability (Diss. RWTH Aachen) 2020 |
Long-term capacity planning of railway infrastructure: a stochastic approach capturing infrastructure unavailability
N. Weik
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 72 (2023)
Zusammenfassung
Die Kapazitätsanalyse nimmt eine Schlüsselfunktion innerhalb des Planungsprozesses im Eisenbahnwesen ein. Ihre Hauptaufgabe ist die
Prognose der Wechselwirkung zwischen Verkehrsaufkommen und Angebotsqualität. Hierbei werden zwei wesentliche, miteinander verwandte
Fragestellungen unterschieden: Die Prognose der zu erwartenden Qualität für ein gegebenes Betriebsprogramm oder Fahrplankonzept, sowie
die Bestimmung des maximalen Verkehrsaufkommens, das unter Einhaltung eines zuvor spezifizierten Qualitätsniveaus auf einer gegebenen
Infrastruktur durchgeführt werden kann. Für beide Aufgaben werden sowohl detaillierte Kenntnisse des Betriebskonzepts als auch der
zugrundeliegenden Infrastruktur benötigt.
In den letzten Jahren ist ein verstärktes Interesse an der Entwicklung robuster, fahrgastfreundlicher Fahrplankonzepte zu beobachten. In der
Folge wurde auch der Fokus der Kapazitätsplanung auf fahrplanbasierte Ansätze wie die Methode nach UIC Code 406 oder
Fahrplanstabilitätsanalysen auf Basis von Optimierungsmodellen oder der (max,+)-Systemtheorie gelegt. Die Rolle der Infrastruktur hat weniger
Beachtung erfahren, ihre Zuverlässigkeit und Resilienz in Anbetracht von Störfällen sind jedoch grundlegende Voraussetzungen um eine
kundengerechte Qualität zu gewährleisten.
Der langwierige Planungsprozess, eine Vielzahl von Interessengruppen und hohe Investitionssummen erfordern einen strategischen Langfristplanungshorizont
bei der Konzeption und Modifikation von Eisenbahninfrastruktur. Gleichzeitig prägen Investitionsentscheidungen aufgrund der langen
Erneuerungszyklen, die leicht 30 Jahre überschreiten können - ein Zeitraum in dem üblicherweise mehrere gravierende
Fahrplanneukonzeptionen vorgenommen werden - die Struktur des Netzwerks. Eine gewisse Robustheit der Infrastruktur in Bezug auf Fahrplanstruktur
und Verkehrsnachfrage ist daher unbedingt wünschenswert.
In diesem Zusammenhang wurden Bedienmodelle, welchen eine abstrahierte Beschreibung des Eisenbahnverkehrs auf Basis von Verkehrsströmen
zugrunde liegt, erfolgreich eingesetzt. Einzelne Systemkomponenten wie Streckenabschnitte, Bahnhöfe, Abzweigstellen oder Fahrstraßenknoten
werden als Bedienstellen interpretiert, für die Leistungsparameter wie Wartezeit, Wartewahrscheinlichkeit oder Warteschlangenlänge bestimmt
werden. Auf diese Weise kann die Leistungsfähigkeit unterschiedlicher Infrastrukturvarianten in Abhängigkeit vom Betriebsprogramm, jedoch ohne
konkretes Wissen des Fahrplankonzepts, untersucht und verglichen werden.
Um generelle Bedienzeiten und Ankunftsprozesse abbilden zu können, basieren aktuell verwendete Ansätze typischerweise auf einer
mittelwertbasierten Betrachtung. Dies hat eine Limitierung zur Folge, da die Effekte seltener Ereignisse oder die Dauer und Höhe der
Überschreitung nicht akzeptabler Qualität nur unzureichend berücksichtigt werden können. Diese Problematik kommt
insbesondere im Kontext von Infrastrukturausfällen zum Tragen, die zwar einen gravierenden Effekt auf Pünktlichkeit und Qualität
besitzen, jedoch typischerweise bei der Kapazitätsanalyse lediglich implizit als Ursache von Unsicherheit oder Primärverspätungen
berücksichtigt werden. Eine explizite Modellierung des Zustands der zugrunde liegenden Infrastruktur ist nicht Teil der Kapazitätsanalyse.
In dieser Dissertation wird ein effizientes Modell auf Basis von Quasi-Geburts- und Todesprozessen (QBDs) vorgestellt, welches existierende analytische
Kapazitätsplanungsansätze auf Basis von Bedienmodellen vereinheitlicht und erweitert. Durch die Verwendung eines zustandsraumbasierten Ansatzes
werden verteilungsbasierte Aussagen und neue Leistungskennzahlen wie beispielsweise die Überschreitungshäufigkeit eines Qualitätsniveaus
zugänglich. Darüber hinaus können Bedienprozesse und Abhängigkeiten zwischen Zugfahrten realitätsnäher modelliert werden,
sodass eine detailliertere Abbildung in der Realität beobachtbarer Effekte ermöglicht wird.
Durch die Integration eines eingebetteten steuernden Umgebungsprozesses, welcher es erlaubt, den Bedienprozess als Funktion des Infrastrukturzustands
zu modifizieren, wurde ein integrierter Ansatz zur Modellierung von Leistungsfähigkeit und Verfügbarkeit entwickelt. Im Gegensatz zu
weitverbreiteten szenariobasierten Ansätzen, welche auf einer isolierten Betrachtung der Systemleistungsfähigkeit im Störfall basieren,
beinhaltet dieser Ansatz Ausfall- und Reparaturprozesse in ihrer Gesamtheit, d.h. inklusive der Übergangsphase nach Eintreten und im Nachgang von
Störungen.
Im Rahmen einer zustandsbasierten Modellierung kann die Kritikalität der einzelnen Systemkomponenten bezüglich der Betriebsqualität
untersucht werden. Somit können die Implikationen von Entscheidung im Bereich der Anlagenplanung nicht mehr nur heuristisch, sondern mit
direktem Bezug zu Qualitätskennzahlen bewertet werden. Neben der quantitativen Analyse erlaubt diese Vorgehensweise auch, Anhaltspunkte für
Infrastrukturanpassungen zur Verbesserung der Verfügbarkeit abzuleiten.
Es wird gezeigt, wie die Methodik in einen automatisierten und modularen Softwareprozess zur integrierten Kapazitäts- und Zuverlässigkeitsanalyse
eingebettet werden kann, welcher lediglich weitverbreitete Infrastruktur- und Zugdatenaustauschformate als Input erfordert. Hierbei werden effiziente
Techniken auf Basis von Kronecker-Produkten und Krylovraummethoden, welche besonders für große d¨unnbesetzte Matrizen geeignet sind, zur
Erzeugung und Analyse des Modells eingesetzt und erstmalig für die Leistungsfähigkeitsanalyse von Eisenbahnsystemen verwendet. Eine
praxistaugliche Performance für Eisenbahnverkehrsplanung und Asset Management ist somit gewährleistet.
Die Anwendbarkeit bei der Kritikalitätsanalyse von Fahrstraßenknoten sowie - nach geeigneter Aggregation - von Eisenbahnstrecken wird in
realistischen Anwendungsfällen untersucht und belegt. Hierbei wird die Leistungsfähigkeit der Infrastruktur als Funktion der
Komponentenverfügbarkeit in Hinblick auf die Verkehrsqualität untersucht. Infrastrukturanpassungen, Wartungs- und Instandhaltungsstrategien
können somit hinsichtlich der Gewährleistung von Qualitätsversprechen gegenüber Kunden oder Vertragspartnern bewertet werden. Als
weitere Konsequenz dieses integrierten Ansatzes für Infrastruktur- und Verkehrsplanung wird ein verbessertes Verständnis der
Abhängigkeiten zwischen Anlagen- und Verkehrsplanung erzielt, das beispielsweise eine Abwägung zwischen der Reduktion der Fehlerhäufigkeit
durch eine schlanke Infrastruktur und der Resilienz des Systems durch flexibles Routing im Störfall erlaubt.
29,00 € |
Heft 71 |
S. Kellner |
Ansätze zur Entwicklung und Validierung generischer Flughafenterminalmodelle (Diss. RWTH Aachen) 2020 |
Ansätze zur Entwicklung und Validierung generischer Flughafenterminalmodelle
S. Kellner
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 71 (2023)
Zusammenfassung
Die vorliegende Dissertationsschrift befasst sich mit der Modellierung der Abfertigungsprozesse von Passagieren im Flughafenterminal. Zur
tiefergehenden Analyse werden hierfür computergestützte Simulationsmodelle genutzt. Eine Herausforderung für den Entwickler ist die
zufriedenstellende Validierung eines Simulationsmodells im Kontext der zu bearbeitenden Fragestellung. Zusätzlich erschwert wird eine
Validierung, wenn keine oder ungenügende empirische Daten und Zielwerte vorliegen, wie im Falle von generischen Modellen. An diesem Punkt
setzt die Arbeit an und schlägt ein strukturiertes Vorgehen für die Validierung eben dieser generischen Flughafenterminalmodelle vor.
Ausgehend von einer umfangreichen Quellenauswertung wird der Bestand an Simulationsmodellen für Flughafenterminals ermittelt und ein
Überblick über allgemeine Validierungstechniken geschaffen. Es bleibt festzustellen, dass sowohl bei kommerziellen Programmen als auch
bei für konkrete Forschungsprojekte entwickelten Programmen die Verifizierung, d.h. die Überprüfung des mathematisch korrekten
Ablaufs eines Simulationslaufs im Vordergrund steht und nachvollziehbar dokumentiert wird. Der Prozess der Modellbildung und somit die
Übertragung der wesentlichen Wirkzusammenhänge aus dem Flughafenterminal in ein Simulationsmodell erfordern jedoch neben der Fertigkeit
im Umgang mit dem genutzten Simulationsprogramm ausreichende Kenntnisse über die Abfertigungsprozesse. Die an einer gelungenen Modellbildung
ansetzende Validierung wird in der Literatur tendenziell als Pflichtübung abgehandelt.
Als Ergebnis der Arbeit steht daher ein Verfahren, welches die Validierung wieder greifbarer macht, indem es qualitative und quantitative Aspekte
kombiniert. Die qualitativen Aspekte - formuliert als Fragen an das Simulationsmodell – prüfen den Kontext der Simulation ab. Die Fragen leiten
dabei den Entwickler des Simulationsmodells hin zu einer Darlegung, warum der gewählte Ansatz für die Fragestellung angebracht sein soll.
Die quantitativen Aspekte - Kennzahlen in einem Netzdiagramm – erfordern einen zusätzlichen Modellierungsschritt: Der Untersuchungsgegenstand
wird auf einer abstrakteren Ebene dargestellt und als Metamodell implementiert. So können die Ergebnisse des Simulationsmodells mit denen des
Metamodells durch Kennzahlen verglichen werden. Eine quantitative Validierung generischer Simulationsmodelle, abgesichert durch die Betrachtung der
qualitativen Aspekte, wird so ermöglicht.
29,00 € |
Heft 70 |
A. Pfeifer |
Netzweite Ermittlung von Kapazitätskennwerten zur bedarfsgerechten Infrastrukturdimensionierung und Netzentwicklung im Eisenbahnwesen (Diss. RWTH Aachen) 2019 |
Netzweite Ermittlung von Kapazitätskennwerten zur bedarfsgerechten Infrastrukturdimensionierung und Netzentwicklung im Eisenbahnwesen
A. Pfeifer
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 70 (2023)
Zusammenfassung
Der erwartete Anstieg der allgemeinen Verkehrsleistung im Personen- und Güterverkehr bedingt bei einer gleichzeitig prognostizierten
Ausweitung des Modal Splits der Eisenbahn eine Ausdehnung von Kapazitätsengpässen der heute oftmals bereits stark ausgelasteten
Schieneninfrastruktur. Eine effizientere Nutzung oder ein zielgerichteter Aus- und Neubau der betrieblichen Schieneninfrastruktur können
dieser Entwicklung entgegenwirken, erfordern aber die Kenntnis netzweiter Kapazitätskennwerte.
Die Berechnung von Kapazitätskennwerten erfolgt gegenwärtig im Rahmen zeit- und personalaufwendiger eisenbahnbetriebswissenschaftlicher
Untersuchungen und unterliegt somit einer räumlichen Beschränkung sowie einer geringen Aktualität. Eine netzweite eisenbahnbetriebswissenschaftliche
Beurteilung kann bislang lediglich vereinfachend, makroskopisch oder durch Adaptionen der Kompressionsmethode nach UIC-Code 406 vorgenommen werden.
Um detaillierte Kapazitätsaussagen insbesondere hinsichtlich der Detektion von Kapazitätsengpässen oder -reserven zu tätigen,
bedarf es jedoch der Anwendung eines mikroskopischen Datenmodells. Aus diesem Grund wurde in der vorliegenden Arbeit ein Verfahren zur netzweiten
Ermittlung von Kapazitätskennwerten für Eisenbahnstrecken und -knoten entwickelt, welches eine bedarfsgerechte Infrastrukturdimensionierung
und Netzentwicklung und somit eine kapitalschonende Kapazitätsausweitung unterstützt.
Durch eine Ertüchtigung des derzeitigen Vorgehens eisenbahnbetriebswissenschaftlicher Untersuchungen für eine netzweite Anwendung und
eine Überführung in eine weitreichend automatisierte Kapazitätsberechnung werden unter Einhaltung kurzer Rechenzeiten detaillierte
Kapazitätsaussagen ermöglicht. Eine wesentliche Erweiterung des bisherigen Ansatzes stellt die automatisierte Berücksichtigung
des Gelegenheitsverkehrs für Kapazitätsberechnungen von Strecken und die zusätzliche Berüksichtigung von Rangierfahrten im
Rahmen der Knotenbewertung dar.
Das entwickelte Verfahren der Berechnung netzweiter Kapazitätskennwerte zeichnet sich durch eine signifikante Reduzierung manueller Eingriffe
und somit eine Minimierung subjektiver Einflüsse aus. Erstmalig können unter Beachtung eines standardisierten Vorgehens aktuelle
Kapazitätskennwerte des gesamten Schienennetzes für ein mikroskopisches Datenmodell bereitgestellt werden. Eine nutzeradäquate
Ergebnisdarstellung bietet eine zielführende Grundlage für die Planung und Konzeptionierung von Infrastrukturmaßnahmen und
erschließt neuartige Einsatzbereiche des Kapazitätsmanagements.
Auf Basis der nun erstmals zur Verfügung stehenden netzweiten Kapazitätskennwerte konnten schließlich mithilfe eines Benchmarkings
Funktionen des Kapazitätsmanagements identifiziert werden, welche ein hohes Übertragungspotenzial für das Eisenbahnwesen aufweisen
und geeignet sind, infrastrukturelle Ressourcen zu überwachen und bedarfsgerecht weiterzuentwickeln. So wurden u. a. Funktionen für
eine historische Kapazitäts- und Trendentwicklung, einen Kennzahlenvergleich und ein automatisiertes Reporting entwickelt. Relevante
eisenbahnbetriebswissenschaftliche Erkenntnisse lassen sich darüber hinaus aus der Ableitung netzweiter Qualitätskennwerte erzielen.
Im Rahmen einer Validierung der Kapazitätsberechnung und ausgewählter Funktionen des Kapazitätsmanagements anhand eines Teilnetzes
kann eine hohe Ergebnisgüte aufgezeigt werden, welche für eine produktive Weiterverwendung im Kapazitätsmanagement von
Eisenbahninfrastrukturunternehmen als geeignet anzusehen ist. Die wirtschaftlich optimale Nutzung infrastruktureller Ressourcen sowie eine präzise
und bedarfsgerechte Planung von Infrastrukturmaßnahmen kann insbesondere vor dem Hintergrund hoher Investitionskosten, langer Lebensdauern
und Planungszeiten sowie eines begrenzten Finanzierungsvolumens mithilfe des entwickelten Verfahrens begünstigt werden.
29,00 € |
Heft 69 |
C. Meirich |
Berechnung und Bewertung der Gesamtleistungsfähigkeit von Eisenbahnnetzen (Diss. RWTH Aachen) 2017 |
Berechnung und Bewertung der Gesamtleistungsfähigkeit von Eisenbahnnetzen
C. Meirich
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 69 (2018)
Zusammenfassung
Eine der Hauptaufgaben der Eisenbahnbetriebswissenschaft ist die Bemessung und Bewertung der Eisenbahninfrastruktur hinsichtlich ihrer Leistungsfähigkeit. Hierbei wird unter der
Leistungsfähigkeit die mögliche Anzahl an Zugfahrten, die unter Einhaltung eines vorgegebenen Qualitätsniveaus auf den Schienenwegen innerhalb eines Untersuchungszeitraums
durchgeführt werden können, verstanden.
Vor dem Hintergrund der prognostizierten Steigerung des Schienenverkehrs in Europa gewinnt neben der kapazitiven Bewertung der Infrastruktur die optimale Nutzung der vorhandenen
Infrastruktur mehr und mehr an Bedeutung. Ein wesentlicher Aspekt ist hierbei insbesondere die Analyse von Restleistungsfähigkeiten der Strecken und Knoten, um zuverlässige
Aussagen über die Realisierbarkeit von zusätzlichem Verkehrsaufkommen treffen zu können.
Im Bereich der mittel- und langfristigen Planung von Infrastruktur- und Fahrplankonzepten haben analytische bedientheoretische Methoden weitgehende Verbreitung bei der Ermittlung der
Leistungsfähigkeit gefunden. Neben der Untersuchung konkreter Fahrplankonzepte sind diese Verfahren besonders geeignet, auch auf Basis noch unbekannter oder veränderbarer
Fahrplanstrukturen Aussagen über die zu erwartende Leistungsfähigkeit zu treffen. Hierzu wird nach aktuellem Stand der Technik das Eisenbahnnetz in die Infrastrukturelemente
Strecken, Gleisgruppen und Fahrstraßenknoten unterteilt, welche dann individuell in Hinblick auf ihre Kapazität untersucht werden. Es existiert aktuell jedoch keine allgemein
anerkannte Methode zur Ermittlung der Gesamtleistungsfähigkeit von Eisenbahnnetzen. Dabei ist jedoch gerade die gesamthafte Aussage über das zu betrachtende Netz, und nicht die
Einzelergebnisse für Strecken und Knoten, für die Infrastruktur- und Fahrplanung von besonderem Interesse.
Ziel dieser Arbeit ist die Entwicklung eines Verfahrens zur optimierten Nutzung der Fahrwegkapazität von Eisenbahnnetzen. Durch die globale Betrachtung der Fahrwegkapazität
unter Berücksichtigung von Ausweich- und Umleitungsstrecken können Aus-, Um- und Rückbaumaßnahmen detailliert abgebildet und kapazitiv bewertet werden. Neben der
Identifikation und Vermeidung von Engpässen in der Infrastrukturplanung kann die entwickelte Methodik auch zur Erstellung nachfrageorientierter Betriebskonzepte im Prozess der
Fahrplanerstellung beitragen. Hierbei ist der Einsatz nicht auf die Neuerstellung kompletter Fahrpläne beschränkt, sondern erstreckt sich insbesondere auch auf die optimierte
Zuweisung von Restkapazitäten bei unterjähriger Konstruktion von Trassen in einem bereits existierenden Fahrplankonzept.
Grundlage der Modellierung ist eine makroskopische Darstellung der Eisenbahninfrastruktur auf Basis der genannten Elemente der Strecken, der Gleisgruppen und der Fahrstraßenknoten.
Die Kapazitätszuweisung für Zugtrassen erfolgt auf Basis eines zweistufigen Modells. Zunächst werden für jede Zugrelation alle marktgerechten bzw. wirtschaftlichen
Laufwege in einem kürzesten Pfad-Problem ermittelt. Im zweiten Prozessschritt erfolgt die Zuweisung der Fahrwegkapazität an Zugfahrten mittels eines Mixed-Integer Programms.
Ziel dieses Routing-Problems ist die Maximierung der Anzahl an durchführbaren Zugfahrten. Die Bestimmung der Leistungsfähigkeiten erfolgt mit einer zugtypenspezifischen
Hochrechnung des vorhandenen Betriebsprogramms.
Für die Ermittlung der Leistungsfähigkeiten der einzelnen Netzkomponenten, welche als Nebenbedingung in das Routing-Problem eingehen, werden die anerkannten Verfahren für
die individuelle Betrachtung der Infrastrukturkomponenten Strecke, Gleisgruppe und Fahrstraßenknoten verwendet. Aktuell basieren diese jedoch nicht auf einer vergleichbaren
Modellierung. So werden bei der Dimensionierung von Knoten aktuell die planmäßigen Wartezeiten, welche bei der Fahrplanerstellung, durch Verschieben von Trassen aus ihrer
Wunschlage zur Vermeidung von Konflikten entstehen, zugrunde gelegt. Demgegenüber basiert die Dimensionierung von Strecken auf der Analyse der außerplanmäßigen
Wartezeiten, welche in der Betriebsabwicklung aufgrund von Störungen und Verspätungen im vorhandenen konfliktfreien Fahrplan entstehen. Um die Vergleichbarkeit der Berechnung
der Kapazitäten für die unterschiedlichen Systemkomponenten zu gewährleisten, wird im Rahmen der vorliegenden Arbeit eine Methodik zur Vereinheitlichung der
unterschiedlichen Vorgehensweisen entwickelt. Beispielsweise wird für Fahrstraßenknoten eine Modifikation der Strele-Formel mittels der zuerst von Adler vorgestellten
Verkettungszahl etabliert, dass erstmalig eine konsistente Berechnung der Kapazitäten für Strecken und Knoten auf Basis derselben Datengrundlage durchgeführt werden kann.
Das vorgestellte Verfahren wurde anhand protototypischer Berechnungen eines realitätsnahen Teilnetzes von der Größe Nordrhein-Westfalens, welches 51 Gleisgruppen,
102 Fahrstraßenknoten und 150 Strecken aufweist, validiert. Für das betrachtete Netz konnten mithilfe der entwickelten Methodik bis zu 18% mehr Zugfahrten durchgeführt
werden, sodass durch die optimierte Zuweisung der vorhandenen Restkapazität eine substantielle Verbesserung der Planung erzielen lässt.
29,00 € |
Heft 68 |
M. Schneider |
Monetäre Bewertung von Konfliktlösungsmaßnahmen im Eisenbahnverkehr mit Hilfe von Modellen der Betriebssimulation und
Verkehrsmittelwahl (Diss. RWTH Aachen) 2016 |
Monetäre Bewertung von Konfliktlösungsmaßnahmen im Eisenbahnverkehr mit Hilfe von Modellen der Betriebssimulation und Verkehrsmittelwahl
M. Schneider
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 68 (2018)
Zusammenfassung
Um Konflikte zwischen Zügen in der Betriebsabwicklung im Eisenbahnverkehr zu lösen, können verschiedene betriebliche Maßnahmen angewandt werden. Sie basieren in
Deutschland unter anderem auf dem Vergleich von Rangziffern, die die Prioritäten der Züge untereinander bestimmen. Die Konfliktlösungen können zeitliche und lokale
Auswirkungen auf den niederrangigen Zug haben. Insbesondere die zeitlichen Folgen in Form von Wartezeiten werden in Deutschland für Qualitätsbestimmungen des Eisenbahnbetriebes
herangezogen. Darauf aufbauend können wirtschaftliche Auswirkungen infolge von Konfliktlösungen bestimmt werden.
In der vorliegenden Arbeit wird die Betrachtung dieser Auswirkungen auf den Endkunden ausgeweitet, indem auch Nachfrageänderungen berücksichtigt werden. Aufgrund von
Verspätungen können sich Endkunden gegen den Verkehrsträger Bahn und für konkurrierende Verkehrsmittel entscheiden. Ein Rückgang der Erlöse kann eine Folge
daraus sein. Dieser Rückgang führt in Kombination mit den variablen Kosten zu sinkenden Deckungsbeiträgen auf Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen und letztlich auch
der Eisenbahninfrastrukturunternehmen.
Für eine monetäre Bewertung von Konfliktlösungsmaßnahmen werden in der vorliegenden Arbeit drei Teilmodule betrachtet, die miteinander gekoppelt werden. Zunächst
wird mit Hilfe von Modellen der Eisenbahnbetriebssimulation die rangbasierte Konfliktlösung vorgenommen, welche als Ergebnis die Wartezeiten je Zug liefert. Sie dienen im zweiten
Schritt den Verkehrsmittelwahlmodellen als Eingangsgröße, um die Verkehrsnachfrage für den Schienenpersonennah-, Schienenpersonenfern- und Schienengüterverkehr in
Form des Modal Split zu bestimmen. Das dritte Teilmodul stellt die Deckungsbeitragsrechnung dar, mit der ein monetärer Wert von Konfliktlösungen beschrieben wird. Hierin werden
von den Erlösen die variablen Kosten abgezogen. Die Erlöse werden mit Hilfe von zuggattungsspezifischen und zeitvariablen Daten zu Auslastung, Reisezweckverteilung, Ticket- bzw.
Transportpreisen und dem Nachfragefaktor, der den Modal Split beinhaltet, berechnet. Betrachtete Kostenbestandteile sind der Kapitaldienst und die Instandhaltungskosten des Rollmaterials
sowie Personal- und Energiekosten.
Da das angewandte Simulationstool auf einer mikroskopischen, die Verkehrsmittelwahlmodelle jedoch auf einer makroskopischen Ebene arbeiten, können die Wartezeiten nicht direkt zur
Bestimmung des Modal Split verwendet werden. Zu diesem Zweck wird zunächst eine Anpassung vorgenommen, die mit Hilfe eines Kopplungsparameters eine Kombination von Einzel- und
Mittelwerten für die Verspätungen vorsieht. Je nach Reise- bzw. Transporthäufigkeit orientiert sich der Endkunde bei seiner Entscheidung für oder gegen das
Verkehrsmittel Bahn. Dies geschieht entweder eher aufgrund von Einzelverspätungen infolge von einzelnen Konfliktlösungen oder aber aufgrund vielfach gemachter Erfahrungen, die
durch die mittleren Verspätungen repräsentiert werden.
Aus variierenden Rangvergaben von Zügen resultieren unterschiedliche Konfliktlösungen und Wartezeiten auf Seiten der Züge und der Endkunden. Mit diesem Ansatz wird
schlussendlich eine Rangvergabe gefunden, bei der der monetäre Verlust auf Seiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen infolge von Wartezeiten minimiert wird.
29,00 € |
Heft 67 |
B. Dickenbrok |
Wirtschaftliche Bewertung von Infrastrukturmaßnahmen zur Anpassung der Streckenleistungsfähigkeit auf Grundlage einer integrierten
Systembetrachtung (Diss. RWTH Aachen) 2012 |
Wirtschaftliche Bewertung von Infrastrukturmaßnahmen zur Anpassung der Streckenleistungsfähigkeit auf Grundlage einer integrierten Systembetrachtung
B. Dickenbrok
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 67 (2012)
Zusammenfassung
Nach dem derzeitigen Stand der Forschung existiert kein Ansatz, mit dem das auf einem betrachteten Streckenabschnitt erzielte Wirtschaftsergebnis
des Systems Bahn unter Berücksichtigung aller Erlöse und Kosten von Eisenbahnverkehrsunternehmen (EVU) und Eisenbahninfrastrukturunternehmen (EIU)
für beliebige Streckenbelegungsgrade abgebildet werden kann. Die Betrachtung aller Erlöse und Kosten in Abhängigkeit von der Angebotsqualität ist
jedoch erforderlich, um den wirtschaftlich optimalen Leistungsbereich ermitteln und Infrastrukturmaßnahmen zur Verbesserung des Betriebsablaufs
bewerten zu können.
In dieser Arbeit wird deshalb ein Modellansatz entwickelt, der einen Zusammenhang zwischen der technischen Ausgestaltung der Eisenbahninfrastruktur,
dem darauf abgewickelten Betriebsprogramm und der damit einhergehenden Infrastrukturauslastung einerseits sowie der erzielten Beförderungs- und
Transportqualität und deren Wirkung auf den Endkunden andererseits herstellt. Dazu werden mit Hilfe von vier Teilmodellen die Erlöse und Kosten von
EVU und EIU analysiert und in Abhängigkeit von der auf einem Streckenabschnitt verkehrenden Anzahl an Zügen im Gesamtmodell hinterlegt.
Die von EVU erzielten Erlöse aus Beförderungsentgelten werden mit Hilfe von Verkehrserzeugungs- und Verkehrsnachfragemodellen in Abhängigkeit von der
Anzahl der verkehrenden Züge ermittelt. Dabei wird die Angebotsqualität eines betrachteten Streckenabschnitts in Bezug zur Nachfrageveränderung des
Endkunden und zur Konkurrenzsituation mit anderen Verkehrsträgern gesetzt, um die Nachfragereaktion von Reisenden und Transportkunden sowie die
damit einhergehenden Erlösveränderungen abbilden zu können.
Das Erlösmodell der EIU berücksichtigt die Einnahmen aus Trassen- und Stationsgebühren sowie Traktionsenergieverkäufen. Die Strecken- und Stationsgebühren
sind dabei in Abhängigkeit von der jeweils vorliegenden Strecken- und Stationskategorie im Modell hinterlegt. Der Energieverbrauch der Schienenfahrzeuge
wird dabei in Abhängigkeit von der Zugmasse, der Geschwindigkeit, der Anzahl der Beschleunigungsvorgänge, der Länge der zurückgelegten Strecke und der
Streckentopologie berücksichtigt.
Für die Ermittlung der Kosten von EVU wurde ein Lebenszykluskostenmodell entwickelt, welches die Investitions-, Instandhaltungs- und Energiekosten von
Schienenfahrzeugen, die Personalkosten des Zugpersonals sowie die Kosten für Trassen- und Stationsgebühren berücksichtigt. Dabei wurden die zeitabhängigen
Kostenkomponenten in Abhängigkeit von der auslastungsabhängigen Beförderungszeit im Modell hinterlegt, um die Auswirkungen von auslastungsabhängigen
Wartezeiten auf die EVU-Kosten abbilden zu können.
Für die Modellierung der EIU-Kosten wurde ein Lebenszykluskostenmodell für die Eisenbahninfrastruktur entwickelt, welches die Investitions-, Instandhaltungs-
und Betriebsführungskosten einzelner Infrastrukturelemente berücksichtigt. Abhängig von der technischen Ausrüstung der untersuchten Strecke können die
jeweiligen Gesamtkosten der Infrastruktur für den Untersuchungszeitraum berechnet werden. Ein Großteil der Infrastrukturkosten wurde als Fixkosten im Modell
abgebildet. Für Gleise, Weichen und Oberleitungen wurden die verschleißabhängigen Instandhaltungskosten in Bezug zu der Anzahl, der Geschwindigkeit und der
Masse der verkehrenden Züge im Modell hinterlegt.
Mit Hilfe der vier beschriebenen Teilmodelle werden die auf einem Streckenabschnitt erzielten Erlöse und entstehenden Kosten von EVU und EIU ermittelt.
Durch eine Gegenüberstellung der Gesamterlöse und -kosten ergibt sich der wirtschaftliche Leistungsbereich des Streckenabschnitts, innerhalb dessen ein
positives Wirtschaftsergebnis erzielt wird und der von den wirtschaftlichen Grenzzugzahlen begrenzt wird. Innerhalb des wirtschaftlichen Leistungsbereichs
stellt sich die wirtschaftlich optimale Zugzahl an der Stelle mit der größten Differenz zwischen Erlösen und Kosten ein. Im Gegensatz zu den bisher
eingesetzten Qualitätsmaßstäben zur Ermittlung der optimalen Streckenauslastung ist mit diesem Ansatz keine vorherige Eichung von Grenzwerten erforderlich.
Darüber hinaus können Infrastrukturmaßnahmen hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf den wirtschaftlich optimalen Leistungsbereich und das erzielte
Wirtschaftsergebnis bewertet werden. Über einen Vergleich der tatsächlich verkehrenden Anzahl an Zügen und des wirtschaftlich optimalen Leistungsbereichs
der betrachteten Strecke können Infrastrukturmaßnahmen dahingehend bewertet werden, inwiefern sie durch eine Verschiebung des wirtschaftlich optimalen
Leistungsbereichs zu einer Erhöhung der Wirtschaftlichkeit einer Strecke beitragen. Der wirtschaftliche Erfolg der Maßnahme kann durch die Erlös- und
Kostenberechnung auf der Basis von monetären Größen beziffert werden. Dadurch wird eine Entscheidungsgrundlage geschaffen, mit der Strategien für den
Infrastrukturausbau und die Effizienz der eingesetzten Investitionsmittel bewertet werden können.
29,00 € |
Heft 66 |
M. Norta |
Ein Verkehrsmittelwahlmodell für den Personenfernverkehr auf der Basis von Verkehrswiderständen (Diss. RWTH Aachen) 2012 |
Ein Verkehrsmittelwahlmodell für den Personenfernverkehr auf der Basis von Verkehrswiderständen
M. Norta
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 66 (2012)
Zusammenfassung
Im Rahmen der Arbeit erfolgen die Entwicklung sowie die Validierung eines aggregierten aber dennoch den Reiseverlauf sehr feingranular
abbildenden Verkehrsmittelwahlmodells für den Personenfernverkehr. Die Betrachtung erfolgt dabei stets auf eine Relation bezogen unter
Berücksichtigung aller relevanten miteinander konkurrierenden Verkehrsmittel. Die in Abhängigkeit von der Relation stark differierenden
Siedlungs- und Bevölkerungsstrukturen sowie die in den Untersuchungsräumen existierenden Verkehrsangebote werden somit umfassend abgebildet.
Die Qualität dieser Verkehrsangebote wird auf der Basis einer präzisen Widerstandsformulierung beschrieben, deren Grundlagen die
Angebotsparameter der betreffenden Angebote sowie die jeweiligen subjektiven nicht-linearen Bewertungen durch den das Angebot nutzenden
Kunden darstellen.Der erste Schritt besteht in der Findung eines geeigneten Modellierungsansatzes sowie einer geeigneten Methodik zur
Entwicklung der erforderlichen Entscheidungsalgorithmen. Im Hinblick auf die Erfordernisse, relationsbezogen und feingranular abzubilden,
aber dennoch schnelle Ergebnisse zu liefern, wird auf das VIA-Widerstandsmodell zurückgegriffen. Damit ist die Kalibrierung des Modells nur
einmalig erforderlich und die Maßnahmenreagibilität sichergestellt. Aufgrund der im Personenfernverkehr unzureichenden Datengrundlagen ist
es notwendig, auf einen hypothesenbasierten Ansatz zur Modellentwicklung zurückzugreifen. Im nächsten Schritt werden die verkehrsmittel- und
untersuchungsraumspezifischen Angebotsmerkmale der Verkehrsmittel quantifiziert sowie die subjektiven nicht-linearen Bewertungsfunktionen
aufgestellt. Einen wesentlichen Schwerpunkt der Betrachtungen stellen dabei die notwendigen Zu- und Abgängen zu/von den öffentlichen
Verkehrsmitteln, die Komplexität von Systemwechsel und Umsteigen, die Nutzbarkeit von Reisezeitelementen und die außerplanmäßigen
Wartezeiten dar, da diese Aspekte einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Verkehrsmittelwahl haben. Anschließend wird ein Netzmodell
entwickelt, welches sich an bestehenden Modellen orientiert und somit die Verwendung der an anderer Stelle vorgehaltenen soziodemographischen
sowie siedlungsstrukturellen Datengrundlagen wesentlich vereinfacht. Die Erfordernis, die räumlich differenzierten Angebotsverhältnisse
zusammenzufassen, wird mittels eines relationsbezogenen Mittelungsverfahren sichergestellt. In einem abschließenden Schritt werden die bislang
vor allem auf Basis von Hypothesen entwickelten funktionalen Zusammenhänge mit Hilfe einer umfangreichen sowie feingranularen
relationsspezifischen Reisendenerhebung validiert. Anhand der Überprüfung einer Vielzahl ganz unterschiedlich strukturierter Relationen ist
die Gesamtfunktionalität des Modelles abgesichert. Mit diesem Modell steht ein Werkzeug zur Verfügung, das es ermöglicht, ohne vorgeschaltete
Erhebungen plausible Ergebnisse und Verkehrsmittelwahlveränderungen realitätsnah zu berechnen. Der Ansatz bleibt dabei trotz seiner
Detaillierung mathematisch überschaubar.
29,00 € |
Heft 65 |
F. Weymann |
Qualität von Heuristiken in der Disposition des Eisenbahnbetriebs (Diss. RWTH Aachen) 2011 |
Qualität von Heuristiken in der Disposition des Eisenbahnbetriebs
F. Weymann
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 65 (2011)
Zusammenfassung
Der reibungslose Auflauf des Bahnbetriebs ist ein entscheidender Faktor für den Erfolg des Systems Bahn. Als offenes System ist die Bahn
allerdings sehr empfindlich gegenüber externen Störungen, welche zu unvermeidbaren Verspätungen bei den Zugfahrten führen. Umso wichtiger
ist eine schnelle Reaktion durch eine vorausschauende und weiträumige Disposition, welche soweit wie möglich verhindert, dass verspätete
Zugfahrten andere Fahrten behindern und dadurch Folgeverspätungen hervorrufen. Um den Disponenten bei seiner Arbeit zu unterstützen, wurden
in den letzten Jahren zahlreiche rechnergestützte Verfahren zur Lösung von Belegungskonflikten entwickelt, allerdings nur oberflächlich
evaluiert. Ein großes Problem bei der Bewertung der Verfahren ist das Fehlen eines Goldstandards, welcher für eine gegebene Betriebssituation
eine optimale Lösung vorgibt. Ohne diesen Standard kann nur gezeigt werden, dass ein Verfahren akzeptable und plausible Ergebnisse liefert, es
kann aber nicht abgeschäzt werden, wie viel Potential tatsächlich ausgenutzt wird. Im Rahmen dieser Arbeit wird daher ein optimales
Lösungsverfahren entwickelt, welches den Ansatz der gemischt-ganzzahlig linearen Programmierung (MIP) verfolgt und auf einer weichenscharfer
Darstellung der Infrastruktur, einer detaillierten Berechnung von Beschleunigungs- und Bremsvorgängen und einer Abbildung des Sicherungssystems
mit Hilfe der Sperrzeitentheorie aufsetzt. Nach einer Optimierung des Laufzeitverhaltens ist es dem MIP-Löser Gurobi auf einem modernen
Rechnersystem trotz der detaillierten Modellierung möglich, innerhalb kurzer Zeit – für die meisten Situationen nur wenige Minuten – eine
optimale Dispositionsentscheidung zu ermitteln. Im Rahmen dieser Arbeit wird somit gezeigt, dass die Rechnerhardware und die MIP-Software
inzwischen einen Stand erreicht haben, welcher eine realitätsnahe Optimierung der Bahndisposition erlaubt. Mit Hilfe des optimalen
Lösungsverfahrens wird anschließend die Güte verschiedener heuristischen Dispositionsverfahren bestimmt. Dabei wird besonderer Wert auf eine
möglichst breite Streuung bei den eingesetzten Datenmodellen und Lösungsansätzen gelegt. Um die Stärken und Schwächen der verschiedenen
Verfahren genauer analysieren zu können, kommen beim Vergleich sechs Dispositionsbereiche mit unterschiedlichen Eigenschaften sowie verschiedene
Arten von Störungssituationen zum Einsatz. Die verschiedenen Dispositionsverfahren werden nicht nur hinsichtlich der Güte der gefundenen Lösungen
verglichen, vielmehr wird auch die benötigte Laufzeit auf Echtzeittauglichkeit untersucht. Kurze Laufzeiten sind notwendig, da eine signifikante
Reduktion von Folgeverspätungen nur erreicht werden kann, wenn der Dispositionsvorgang mit ausreichendem Abstand zum Konfliktbeginn abgeschlossen
ist. Aus den Ergebnissen werden zuletzt Empfehlungen abgeleitet, welche Heuristiken aus Gründen der Lösungsgüte und der Rechenzeit für den Einsatz
in bestimmten Situationen empfehlenswert sind.
29,00 € |
Heft 64 |
D. Kösters |
Planmäßige Verspätungen im Luftverkehr: Definition und Nutzung eines Qualitätsmaßes
für die Flughafenkoordination (Diss. RWTH Aachen) 2010 |
Planmäßige Verspätungen im Luftverkehr: Definition und Nutzung eines Qualitätsmaßes
für die Flughafenkoordination
D. Kösters
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 64 (2010)
Zusammenfassung
Die Flughafenkoordination ist ein strategischer Kapazitätsmanagementprozess für hoch belastete Flughäfen. Für jeden Start und für jede
Landung ist die vorherige Zuweisung eines sog. Flughafen-Slots erforderlich. Diese zeitlich spezifizierten Zugangs- und Nutzungsrechte für
die Flughäfen sind nur begrenzt verfügbar. Wenn die Nachfrage das Kapazitätsangebot übersteigt, kommt es bereits in der Planungsphase zu
Belegungskonflikten. Potentielle Infrastrukturnutzer müssen eine zeitliche Verschiebung oder sogar die Zurückweisung ihrer Slot-Wünsche in
Kauf nehmen. Die Flughafenkoordination ist das maßgebende Instrument zur Steuerung des betrieblichen Zugangs zu den Flughäfen. Es ist das
Ziel der Dissertation, eine standardisierte Auseinandersetzung mit der Flughafenkoordination unter dem Aspekt der Realisierbarkeit des
operativen Infrastrukturzugangs durch die nachfragenden Fluggesellschaften zu ermöglichen. Hierzu wird die planmäßige Verspätung als Maß
für die Planungsqualität von Flughäfen – die Qualität in der Flughafenkoordination – definiert, mit dem die Konsequenzen des strategischen
Kapazitätsmanagements für den gewünschten Flughafenzugang quantitativ, transparent und damit belastbar eingeschätzt werden können.
Aufgrund der Neuartigkeit einer Diskussion der Planungsqualität wird außerdem die mögliche Nutzung der planmäßigen Verspätung,
insbesondere im Umgang mit Fragen der Auslastung und Dimensionierung von Flughäfen, betrachtet. Im ersten Teil der Arbeit wird die
Realisierbarkeit des operativen Infrastrukturzugangs als Qualitätsaspekt für den strategischen Kapazitätsmanagementprozess definiert. Für
die Fluggesellschaften als Kunden im Markt für Infrastrukturleistungen ist der Zugang zu den Flughafenkapazitäten notwendige Voraussetzung
für das Angebot von Verkehrsdiensten im Markt für Transportleistungen. Betriebliche Anforderungen sowie das Endkundenverhalten bestimmen
die gewünschte zeitliche Lage des Zugangs. Wenn zur Abstimmung mit dem Kapazitätsangebot die Nachfrage in der Vorausplanung reguliert
werden muss, können nicht alle Slot-Anmeldungen wie gewünscht berücksichtigt werden. Die so spezifizierte Planungsqualität beeinflusst das
Verhalten der Teilnehmer in den Luftverkehrsmärkten. Eine Prozessanalyse im zweiten Teil vermittelt die notwendige Kenntnis des Ablaufs
der Flughafenkoordination. Deren (Teil-)Prozesse und Ereignisse werden anhand einer Auswertung von empirischen Daten zur Flughafenkoordination
an den deutschen koordinierten Flughäfen in den Flugplanperioden Sommer 2005 und Winter 2005/2006 nachvollzogen. Auf dieser Basis kann eingangs
des dritten Teils der Arbeit die Flughafenkoordination als System abstrahiert werden. Als dessen zentrale Parameter und Abhängigkeiten werden
die angemeldete Slot-Nachfrage (Eingangsgröße und System-Belastung), der Koordinierungsprozess mit der Konfliktlösung sowie das allozierte
Slot-Aufkommen (Ausgangsgröße und System-Leistung) abgegrenzt. Die planmäßige Verspätung wird als Maß für die Planungsqualität definiert.
Planmäßige Verspätungen erfassen die bei der Konfliktlösung mögliche Abweichung von der zeitlichen Wunschlage für den betrieblichen
Infrastrukturzugang. Eine Verspätungsanalyse verdeutlicht signifikante Unterschiede an den deutschen koordinierten Flughäfen in den betrachteten
Flugplanperioden. Obwohl mit steigender Belastung (Slot-Nachfrage) und Leistung (Slot-Aufkommen) grundsätzlich ein Rückgang der Planungsqualität
konstatiert werden kann, gelingt es anhand der verfügbaren empirischen Daten nicht, diese Relationen – hier als Belastungs- und Leistungsverhalten
in der Flughafenkoordination bezeichnet – präzise abzubilden. Es wird daher ein deterministisches Modell für die Konfliktlösung eingeführt, das
mit Slot-Nachfrage und Kapazitätsangebot als Eingangsgrößen eine Vorausschätzung der planmäßigen Verspätungen und damit eine Abbildung der
genannten Relationen erlaubt. Im vierten Teil der Arbeit steht die mögliche Nutzung der planmäßigen Verspätung im Fokus. Anhand von planmäßigen
Verspätungen können das strategische Kapazitätsmanagement und der Aspekt der Realisierbarkeit des Flughafenzugangs in die systematische
Leistungs- und Qualitätskontrolle von Flughäfen integriert werden. Es wird so eine Auseinandersetzung mit der Leistungsfähigkeit von Flughäfen in
der Planungsphase unter diesem Qualitätsaspekt ermöglicht.
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Heft 63 |
N. Nießen |
Leistungskenngrößen für Gesamtfahrstraßenknoten (Diss. RWTH Aachen) 2008 |
Leistungskenngrößen für Gesamtfahrstraßenknoten
N. Nießen
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 63 (2008)
Zusammenfassung
Das Eisenbahnnetz besteht aus den Infrastrukturelementen Strecken, Gleisgruppen und Gesamtfahrstraßenknoten. Als Gesamtfahrstraßenknoten werden die
Weichenzonen in den Bahnhofsköpfen bezeichnet. Durch die in den Gesamtfahrstraßenknoten angelegten Fahrwege ergeben sich die möglichen Verknüpfungen
zwischen den an einen Knoten angrenzenden Strecken. Dabei ist es möglich, dass in einem Gesamtfahrstraßenknoten zeitgleich mehrere Zugfahrten durchgeführt
werden, wenn sich diese nicht gegenseitig behindern.
Während für Eisenbahnstrecken und Gleisgruppen analytische Verfahren zur Bestimmung von
Leistungskenngrößen verfügbar sind, liegen für Gesamtfahrstraßenknoten hingegen nur Lösungsansätze vor. In der vorliegenden Arbeit werden Vorgehensweisen
hergeleitet, mit den sich für einen Gesamtfahrstraßenknoten die Kenngrößen
- Grenzleistung,
- Verlustwahrscheinlichkeit,
- Wartewahrscheinlichkeit,
- planmäßige Wartezeiten
- und außerplanmäßige Wartezeiten
bestimmen lassen. Als besonders hilfreich hat sich hierzu der Ansatz erwiesen, das Modell einer multiresource
queue aus der Bedientheorie zur Modellierung eines Gesamtfahrstraßenknotens zu verwenden.
Aufgrund der Mehrkanaligkeits-Eigenschaft des Bediensystems
Gesamtfahrstraßenknoten können zwei oder auch mehrere Zugfahrten zeitgleich stattfinden. Damit die theoretische Leistungsfähigkeit der Anlage – die so
genannte Grenzleistung – erreicht wird, müssen die Zugfahrten zeitlich optimal angeordnet werden. So ist es aus Gründen der Leistungsmaximierung notwendig,
parallele Zugfahrten zu bündeln, statt diese nacheinander abzufahren. In dieser Arbeit wird ein mathematischer Ansatz vorgestellt, der es ermöglicht, die
Grenzleistung eines Gesamtfahrstraßenknotens mit Hilfe einer linearen Optimierung zu ermitteln.
Zur Bestimmung der Verlustwahrscheinlichkeiten werden für
zwei unterschiedliche Verfahren Formeln aufgezeigt. Da bei der Berechnung der Verlustwahrscheinlichkeiten für Gesamtfahrstraßenknoten die Komplexität sehr
schnell ansteigt, wird außerdem ein Algorithmus erläutert, der das Gesamtsystem in mehrere Teilsysteme zerlegt. Diese Teilsysteme können so zunächst einzeln
berechnet werden. Anschließend liefert ein Zusammenfügen die exakten Ergebnisse für das Gesamtsystem. Zur Abschätzung der Wartewahrscheinlichkeiten werden
dann – ebenso wie bei Potthoff für Gleisgruppen - die Verlustwahrscheinlichkeiten verwendet.
Bei der Berechnung der Wartezeiten wird zwischen den plan- und
außerplanmäßigen Wartezeiten unterschieden. Die planmäßigen Wartezeiten sind die bei der Fahrplankonstruktion entstehenden Wartezeiten, wenn ein Zug von
seiner ursprünglichen Wunschlage im Fahrplan abweichen muss, um Konflikte mit anderen Zügen zu vermeiden.
Die außerplanmäßigen Wartezeiten sind die
Wartezeiten, die im Betriebsablauf aufgrund von Folgeverspätungen entstehen. Bei einem vollständig pünktlichen Betreib würden daher keine außerplanmäßigen
Wartezeiten auftreten.
In der vorliegenden Arbeit werden die planmäßigen Wartezeiten an einem Gesamtfahrstraßenknoten mit Hilfe eines modifizierten
Verlust- / Wartesystems ermittelt. Eine Erweiterung der STRELE Formel nach Schwanhäußer ermöglicht die Berechnung der außerplanmäßigen Wartezeiten für
Gesamtfahrstraßenknoten.
Die Arbeit enthält zusätzlich einige Rechenbeispiele, die die Funktionsweise der beschriebenen Modelle erläutern.
29,00 € |
Heft 62 |
Ch. Piehler |
Erarbeitung eines Handlungsrahmens für die Entwicklung von Fluglärmkontingentierungen (Diss. RWTH Aachen) 2003 |
Erarbeitung eines Handlungsrahmens für
die Entwicklung von Fluglärmkontingentierungen
Ch. Piehler
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 62 (2003)
Zusammenfassung
Die zur nachhaltigen Sicherung der Luftverkehrsmobilität notwendige Akzeptanz auf breiter Basis kann nur erreicht werden, wenn es gelingt, die vor allem im Umfeld der
Verkehrsflughäfen konfligierenden ökonomischen, ökologischen und sozialen Interessen in eine faire Balance zu bringen. Vielversprechende Beiträge hierzu werden von
Fluglärmkontingentierungen erwartet, obwohl es gerade bei ihrer Ausgestaltung immer noch zahlreiche Probleme und Unzulänglichkeiten gibt. Wissenschaftliche Abhandlungen haben sich
bisher in erster Linie mit isolierten ökonomischen und juristischen Teilbereichen der komplexen Kontingentierungsproblematik beschäftigt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist deshalb
die ergebnisorientierte Synthese dieser Erkenntnisse und ihre systematische Ergänzung zu einem integrierten Handlungsrahmen, der die Entwicklung von sachgerechten und
planungssicheren Fluglärmkontingentierungen in adäquater Weise unterstützt.
Um das gesetzte Ziel zu erreichen, werden zunächst sukzessive die maßgeblichen Determinanten von Fluglärmkontingentierungen erörtert. Darauf aufbauend wird sodann in allen
wesentlichen Handlungsfeldern das theoretische Potenzial strukturiert herausgearbeitet und auf seine praktische Relevanz überprüft. Hieraus wird im Anschluss ein konkreter
Handlungsrahmen abgeleitet, der das gesamte Ausgestaltungsspektrum von Fluglärmkontingentierungen umfasst.
Dieser Handlungsrahmen bildet schließlich die Basis übergeordneter Schlussfolgerungen, die gezielt zu Ausgestaltungsoptionen verdichtet werden. Dabei wird besonderer Wert auf
die Berücksichtigung der Interdependenzen zwischen den einzelnen Handlungsfeldern gelegt. Essenzielle Aussagen, Argumentationsketten und Schlussfolgerungen werden bei Bedarf anhand
von computergestützten Berechnungen für einen Hybrid-Flughafen diskutiert und veranschaulicht.
Im Ergebnis bestätigen die Analysen und Bewertungen die erwartete Vielschichtigkeit und Komplexität einer gleichermaßen angemessenen wie praktikablen Ausgestaltung. Dies gilt
verschärft für den Einsatz marktwirtschaftlicher Vergabeverfahren für lärmabhängige Kontingentanteile. Insbesondere ist ein Lärmlizenzhandel infolge massiver Ausgestaltungshemmnisse
derzeit nicht sachgerecht realisierbar. Andere marktnahe Vergabeformen unterliegen erheblichen Restriktionen.
Erst die Abkehr vom Anspruch auf eine explizite Lizenzvergabe erweitert das reduzierte Ausgestaltungsspektrum. Unter umweltökonomischen Aspekten verliert eine
Fluglärmkontingentierung mit der direkten Mengensteuerung das wesentliche Charakteristikum. Die Einhaltung der quantitativ festgeschriebenen Lärmbelastung kann somit nur noch
indirekt abgesichert werden. Für den Ausgleich der divergierenden Interessen ist die konkrete Steuerungsmethode jedoch nachrangig.
29,00 € |
Heft 61 |
J. Jacobs |
Rechnerunterstützte Konfliktermittlung und Entscheidungsunterstützung bei der Disposition des Zuglaufs (Diss. RWTH Aachen) 2003 |
Rechnerunterstützte Konfliktermittlung und Entscheidungsunterstützung
bei der Disposition des Zuglaufs
J. Jacobs
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 61 (2003)
Zusammenfassung
Die Eisenbahnen entwickeln sich immer mehr zu einem modernen und leistungsfähigen Verkehrsunternehmen. Dabei muß sich die Bahn marktorientierten Grundsätzen unterwerfen.
Neben der sicheren und pünktlichen Abwicklung des Betriebes sollen auch Leistungsfähigkeit und Wirtschaftlichkeit gewährleistet sein.
Die zentrale Rolle bei der Betriebsführung stellt die Zuglaufdisposition dar. Die Disponenten entscheiden über Zugreihenfolge auf den Strecken und weisen bei Verspätungen
die Fahrdienstleiter an, die Reihenfolge zu tauschen. Dabei gilt es, der Pünktlichkeit und der Wirtschaftlichkeit des Betriebes stets Rechnung zu tragen.
Für qualitativ hochwertige Dispositionsentscheidungen muß die Datengrundlage für die Konfliktermittlung entscheidend verbessert werden, denn nur aufgrund einer exakten
Ermittlung kann eine Konfliktlösung ein hohes Qualitätsniveau erreichen. Durch Anwendung vom Methoden des Trassenmanagements - aufbauend auf der Fahrplanfeinkonstruktion
mit einer genauen Fahrzeitrechnung und auf Sperrzeitenbasis - können im Betriebsablauf neue Dispositionsfahrpläne erstellt werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde erstmals dieser Ansatz für die Dispositionsunterstützung bei der Betriebsabwicklung von Eisenbahnen angewendet. Der Einsatz von Methoden
des rechnerunterstützten Trassenmanagements und die Anwendung des asynchronen Ansatzes führen zu einem neuen Dispositionsverfahren ASDIS.
Mit Hilfe dieses neu konzipierten Verfahrens ASDIS können konfliktfreie Dispositionsfahrpläne erstellt werden. Diese Dispositionsfahrpläne beruhen auf den Gegebenheiten
des aktuellen Betriebsgeschehens. Bei jeder Abweichung vom derzeit aktuellen Dispositionsfahrplans wird, falls aus den Abweichungen Konflikte entstehen, ein neuer
Dispositionsfahrplan konstruiert. Auf Grund einer exakten Fahrzeitrechnung, die auch das Kürzen der Fahrzeitzuschläge im Verspätungsfall beinhaltet, kann eine genaue
Prognose für die weiteren Fahrtverläufe der Züge erstellt werden. Mit Hilfe der asynchronen Vorgehensweise können Konflikte erkannt und gelöst werden, die erst in weiterer
Zukunft auftreten werden. Dadurch kann eine weiträumige Disposition realisiert werden.
Durch die Einführung einer automatischen Disposition in den Betriebszentralen kann nicht nur Rationalisierungspotential erschlossen, sondern auch eine Verbesserung der
Produktivität, der Qualität und der Flexibilität in der Betriebsführung erzielt werden.
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Heft 60 |
Th. Gröger |
Simulation der Fahrplanerstellung auf der Basis eines hierarchischen Trassenmanagements und Nachweis der Stabilität der Betriebsabwicklung (Diss. RWTH Aachen) 2002 |
Simulation der Fahrplanerstellung auf der Basis eines hierarchischen
Trassenmanagements und Nachweis der Stabiliät der Betriebsabwicklung
Th. Gröger
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 60 (2002)
Zusammenfassung
Der Schwerpunkt dieser Arbeit besteht in der Weiterentwicklung der asynchronen Verfahren zur Simulation der Fahrplanerstellung und der Betriebsabwicklung von Schienenbahnen. Die neu
entwickelte Simulationsstrategie und die Verwendung geeigneter Basiskomponenten aus dem Bereich des rechnergestützten Trassenmanagements führen zu einem Simulationsverfahren, das in
verschiedenen Planungsphasen unter Berücksichtigung der Zugprioritäten eingesetzt werden kann und dem direkt flächendeckende Infrastruktur- und Fahrplandaten zur Verfügung stehen.
In den klassischen Fragestellungen der Eisenbahn- betriebswissenschaft - Bemessung von Eisenbahninfrastruktur und Validierung neuer Fahrplan- und Betriebskonzepte - erzielt das neue
asynchrone Simulationsverfahren aufgrund der verfeinerten Konfliktlösung insbesondere in eingleisigen Abschnitten und in komplexen Netzstrukturen bessere Ergebnisse. Hierzu tragen vor allem
die selbst bestimmten Laufwegalternativen, die abschnittsweise Konfliktlösung auf der Basis von Überholungsabschnitten und die adaptive Berechnung unterschiedlicher Konfliktlösungsalternativen
mit Auswahl anhand einer Zielfunktion bei.
Im Rahmen der Konzeption dieser neuen Simulationsstrategie werden neben den Modellen der Eisenbahnbetriebswissenschaft die Verfahren zur Erstellung von Fahrplänen betrachtet, die
algorithmische Komplexität einer automatischen Fahrplanerstellung diskutiert und entsprechende mathematische Ansätze analysiert. Dabei zeigt sich insbesondere, dass die mathematische
Modellierung aufgrund der kombinatorischen Vielfalt der möglichen Reihenfolgen der Züge und der jedem Zug zur Verfügung stehenden Fahrwege eine Betrachtung vereinfachter Modellstrukturen
erfordert, die von den Fragestellungen des Trassenmanagements zum Teil weit entfernt sind.
Dagegen ergibt sich durch die Verwendung des sperrzeitenbasierten Ansatzes und die explizite Betrachtung der Konflikte eine konzeptionelle Nähe zum rechnergestützten Trassenmanagement, die
aufgrund der verbesserten Konfliktlösungsstrategie neue Anwendungen in diesem Bereich erlaubt. So kann durch die Erzeugung von Konfliktlösungsvorschlägen, die Suche nach freien Einzeltrassen
in bestehenden Fahrplänen und das kapazitätsschonende Einlegen mehrerer Zugtrassen eine direkte Effizienzsteigerung im rechnergestützten Trassenmanagement erreicht werden. Mit Hilfe der
Simulation der Betriebsabwicklung kann schließlich die im Betriebsablauf zu erwartende Stabilität beliebiger Fahrpläne überprüft und so eine frühzeitige Qualitätssicherung der zugehörigen
Planungen realisiert werden.
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Heft 59 |
S. Vakhtel |
Rechnerunterstützte analytische Ermittlung der Kapazität von Eisenbahnnetzen (Diss. RWTH Aachen) 2002 |
Rechnerunterstützte analytische Ermittlung der Kapazität von Eisenbahnnetzen
S. Vakhtel
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 59 (2002)
Zusammenfassung
Eisenbahnbetriebswissenschaftliche Untersuchungen von Bahnanlagen sind heute ohne elektronische Datenverarbeitung kaum vorstellbar. Mit modernen technischen Hilfsmitteln
können die Qualitäts- und Leistungskenngrößen von Strecken, Bahnhöfen und Fahrstraßenknoten mit hoher Abbildungsgenauigkeit ermittelt werden. Eine bewährte Grundlage für die
Kapazitätsberechnungen bilden seit Jahrzehnten analytische Methoden, mit deren Hilfe Leistungsfähigkeitsnachweise und Dimensionierungen von bestehenden bzw. geplanten Bahnanlagen
durchgeführt werden.
Bei analytischen Leistungsuntersuchungen werden zwei Hauptaufgaben unterschieden, die Modellierung der Fahrplanerstellung und die Nachbildung der Betriebsabwicklung.
Dementsprechend unterteilt man die analytischen Methoden in zwei Gruppen:
- Bedienungstheoretische Modelle zur Quantifizierung von Wartezeiten im Fahrplan. Sie basieren auf der Warteschlangentheorie des Operations Research. Ausgangspunkt für
diese Modellgruppe war die Behinderungstheorie von POTTHOFF.
- Wahrscheinlichkeitstheoretische Modelle zur Berechnung der Folgeverspätungen im Betrieb.
Die bisher bekannt gewordenen EDV-Verfahren zur Leistungsfähigkeitsermittlung, die auf der analytischen Modellierung aufbauen, entsprechen nicht mehr dem neuesten Stand der
Rechentechnik, der Abbildung der Infrastruktur und der Weiterentwicklung der theoretischen Grundlagen. Deswegen wächst der Bedarf nach einem modernen und universellen Werkzeug
für die Leistungsuntersuchungen von Eisenbahnanlagen.
In der vorliegenden Arbeit wird ein Konzept, das die neuesten Erkenntnisse der Eisenbahnbetriebswissenschaft berücksichtigt und dem aktuellen Stand der Rechentechnik
entspricht, für ein neues analytisches EDV-System ausgearbeitet, welches als Standardwerkzeug bei der Deutschen Bahn AG demnächst eingesetzt werden soll. Die Bezeichnung
dieses Systems ist ANKE (Analytische Netzkapazitätsermittlung).
Nach einem kurzen geschichtlichen Überblick und der Analyse einzelner Aspekte der analytischen Modellierung erfolgt hier eine kritische Auseinandersetzung mit herkömmlichen
Computeranwendungen. Anschließend werden die Anforderungen an eine umfassende interaktive analytische Netzuntersuchung formuliert.
Als nächster Schritt wird ein geeignetes Modell für die Abbildung der Eisenbahninfrastruktur gewählt. Bei der darauffolgenden Analyse zur Unterteilung des Eisenbahnnetzes
in Untersuchungsbereiche, welche die theoretischen Voraussetzungen am besten erfüllen müssen, fällt die Wahl auf das Netzelement Teilfahrstraßenknoten (TFK).
Die für die Verwendung in Frage kommenden wahrscheinlichkeitstheoretischen und bedienungstheoretischen Modelle werden detailliert beschrieben und analysiert. Eine besondere
Aufmerksamkeit verdienen dabei die neuesten wissenschaftlichen Entwicklungen von SCHWANHÄUßER, HERTEL und WENDLER. Im Rahmen der Untersuchung der bisher nicht umgesetzten
zuggattungsscharfen Formel für die Berechnung von Folgeverspätungen von SCHWANHÄUßER wird der Beweis erbracht, dass sich die bekannte summarische Formel aus der
zuggattungsscharfen ableiten lässt.
Alle dargestellten Modelle interpretieren Teilfahrstraßenknoten als einstellige Bedienungssysteme. Diese müssen in der Eisenbahninfrastruktur noch vor der Untersuchung
automatisch abgegrenzt werden. Die infrastrukturbezogene Abgrenzung von TFK wird in dieser Arbeit zum ersten Mal überhaupt theoretisch begründet.
Bei der Ermittlung von Mindestzugfolgezeiten werden vor allem alternative Fahrtmöglichkeiten im Zusammenhang mit der Bestimmung von Überholungs- und Kreuzungsabschnitten
in Betracht gezogen. Außerdem werden verschiedene Arten von Mindestzugfolgezeiten und ihre spezifischen Eigenschaften eingehend untersucht.
Als Alternative zu TFK hilft ein weiteres Netzelement, der Gesamtfahrstraßenknoten (GFK), gegenseitige Einflüsse zwischen einzelnen TFK aufzudecken. Hierfür werden spezielle
Regeln zur Abgrenzung von GFK formuliert und die Verfahren zur Berechnung der planmäßigen Wartezeiten in GFK vorgestellt.
Eine wichtige Rolle bei den Leistungsuntersuchungen spielen die Qualitätsmaßstäbe, anhand deren die ermittelte Belastung von Eisenbahnanlagen beurteilt wird. Eine Reihe
neuer Ansätze für eine wirtschaftliche Bewertung der Wartezeitfunktion wurde in letzter Zeit veröffentlicht. Es wird untersucht, ob diese neuen Verfahren die erprobten
Interpolationsformeln ersetzen können.
Abschließend wird das EDV-System ANKE vorgestellt, wobei neben der Systemstruktur auch alle Phasen einer typischen Netzuntersuchung beschrieben werden. Detailliert werden
u.a. Ursprung und Aufteilung von Wartezeiten, Steuerungsmöglichkeiten und Programmoptionen, Varianten der Engpassauflösung und Maßnahmen zur Verbesserung der Leistungsfähigkeit
von Eisenbahnanlagen behandelt.
29,00 € |
Heft 58 |
A. Oetting |
Angebotsabhängige Modellierung der reisezweckspezifischen Verkehrserzeugung und ihre Anwendung auf den städtischen Freizeitverkehr (Diss. RWTH Aachen) 2002 |
Angebotsabhängige Modellierung der reisezweckspezifischen
Verkehrserzeugung und ihre Anwendung auf den städtischen Freizeitverkehr
A. Oetting
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 58 (2002)
Kurzfassung
Stichwörter: Verkehrsnachfragemodell, Verkehrserzeugung, Mobilität, Mobilitätsrate, induzierter Verkehr, Freizeitverkehr, Widerstand, Fahrradverkehr, Parken.
Der Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit besteht in der Entwicklung und Validierung eines Verkehrserzeugungsmodells zur Berechnung der Mobilitätsrate (in der Einheit Wege
pro Person und Tag) und der Verkehrsbeteiligungsquote als Funktionen der Qualität des Verkehrsangebots sowie der sozio-ökonomischen und siedlungsstrukturellen Randbedingungen.
Dabei wird das Verkehrsangebot - entsprechend seiner großen Bedeutung und im Hinblick auf die angestrebte Maßnahmenreagibilität - sehr detailliert auf der Basis des
VIA-Widerstandsmodells abgebildet (VIA: Verkehrswissenschaftliches Institut der RWTH Aachen). Diese Abbildung umfasst eine Differenzierung nach mehr als 15 Merkmalen und den
unterschiedlichen subjektiven, nicht-linearen Bewertungen dieser einzelnen Merkmale durch die Menschen. Den daraus berechenbaren Verkehrswiderstand definiert das
VIA-Widerstandsmodell nicht über Währungseinheiten sondern über die absolute Messgröße Zeit.
Bei den drei Schritten der Modellentwicklung (Entwicklung der Entscheidungsalgorithmen, Verfahren zur Bestimmung der Angebotsmerkmale, Modellvalidierung) wurden die Methoden
so gewählt, dass sie eine umfassende Absicherung der neuen Entscheidungsalgorithmen gewährleisten.
Der erste Schritt besteht in der Entwicklung der erforderlichen Entscheidungsalgorithmen. Dabei wurde als Methode ein deduktives Vorgehen ohne Zuhilfenahme von
Verkehrserhebungen gewählt. Die Deduktion basiert auf Aussagen, die allgemeingültige Feststellungen zum Verkehrsverhalten quantifizieren. Außerdem wurden für die gesuchten
Funktionen Werte an den Grenzen des Definitionsbereichs bestimmt. Durch die Umsetzung der Aussagen in Differentialgleichungen und Differentialungleichungen ließen sich die
Funktionsformen des neuen Modells vollständig theoretisch herleiten.
Im nächsten Schritt werden Verfahren entwickelt, um Angebotsmerkmale, insbesondere zum Parken und im Fahrradverkehr ohne eigene aufwändige Erhebungen vor Ort als
Eingangsgrößen für Verkehrsnachfragemodelle zuverlässig untersuchungsgebiets-spezifisch bestimmen zu können. Diese Verfahren bilden methodisch gesehen eine notwendige
Voraussetzung für die Validierung des entwickelten Verkehrserzeugungsmodells. Der zuverlässigen Bestimmung der Angebotsmerkmale kommt ferner bei angebots-basierten
Verkehrsnachfrageberechnungen generell eine hohe Bedeutung für die Qualität der Modellergebnisse zu.
Zur Validierung des theoretisch hergeleiteten Verkehrserzeugungsmodells, dem dritten Arbeitsschritt, dienen verfügbare Erhebungen zur Verkehrsnachfrage in 20 deutschen
Städten sowie Widerstände zur Beschreibung des Verkehrsangebots; die Widerstände wurden mit Hilfe der im zweiten Schritt entwickelten Ansätze berechnet. Im Hinblick auf die
umfassende Absicherung des Modells erfolgten vor der Validierung zusätzlich Plausibilitätsprüfungen der berechneten Widerstände über Daten aus den erwähnten Verkehrserhebungen
und allgemein zugänglichen Statistiken (Modal-Split, Wegeweitenhäufigkeitsverteilungen etc.). Die Ergebnisse dieser Kontrollen wie auch der Regressionsanalysen zur
Modellvalidierung verdeutlichen die hohe Abbildungsgenauigkeit des Modells.
Mit der Berechenbarkeit der Mobilitätsrate sowie ihrer Veränderungen als Funktion des Verkehrsangebots ermöglicht das entwickelte Modelle auch die Quantifizierung des
induzierten Verkehrs. Jede Änderung der Verkehrserzeugung ist identisch mit (positiv oder negativ) induziertem Verkehr und lässt sich mit dem Modell den verursachenden Maßnahmen
sowie möglichen Synergieeffekten eindeutig zuordnen.
Die Validierung des unabhängig vom betrachteten Nachfragesegment hergeleiteten Verkehrserzeugungsmodells erfolgte zunächst für den gesamten städtischen Verkehr. Als weiterer
Schwerpunkt der Arbeit werden die Möglichkeit und das Vorgehen zur Übertragung des Modells auf reisezweckspezifische Betrachtungen beispielhaft anhand der Abbildung des
Freizeitverkehrs aufgezeigt. Dazu erfolgte für den Freizeitverkehr zuerst die Weiterentwicklung der Ansätze zur Berechnung der Verkehrsangebotsmerkmale. Darauf aufbauend konnte
das Verkehrserzeugungsmodell auch für diesen Reisezweck validiert werden.
Mit dem neuen Modell lassen sich die Auswirkungen von Maßnahmen auf die Verkehrserzeugung mit vergleichsweise geringem Aufwand zuverlässig berechnen. Dadurch werden
beispielsweise Untersuchungen mit verkehrspolitischem, energiewirtschaftlichem, verkehrsplanerischem oder verkehrswirtschaftlichem Hintergrund deutlich vereinfacht.
29,00 € |
Heft 57 |
3. Eisenbahnbetriebs- wissenschaftliches Kolloquium |
Werkzeuge für Planung und Führung des Bahnbetriebes 2000 |
Werkzeuge für Planung und Führung des Bahnbetriebes
3. Eisenbahnbetriebswissenschaftliches Kolloquium
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 57 (2000)
Inhaltsverzeichnis
Vortrag
Referent
Institut/Firma
Langfristige Forschung im Eisenbahnwesen - Rechenschaftsbericht und Ausblick
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Wulf Schwanhäußer
ehemals Verkehrswissenschaftliches Institut
Erwartung der DB Netz AG an die Werkzeuge für Planung und Führung des Bahnbetriebes
Dipl. Verw. Claus Kandels
DB Netz AG, Frankfurt/Main
Verknüpfung simulativer und analytischer Modelle bei der Leistungsberechnung von Bahnanlagen
Dr.-Ing. Ekkehard Wendler
DB Netz AG, Frankfurt/Main
Maßnahmensensible Modellierung der angebotsabhängigen Verkehrsnachfrage und daraus folgender Trassenbedarf
Dipl.-Ing. Andreas Oetting
Verkehrswissenschaftliches Institut
Prognose der Pünktlichkeit auf angestrebten Fahrplantrassen unter Berücksichtigung der Netzverknüpfungen, der Urverspätungen und der verfügbaren Fahrzeitreserven
Dipl.-Ing. Tibor Weidner
Verkehrswissenschaftliches Institut
Verfügbarkeit von Schienenfahrzeugen - Wechselwirkung zur Pünktlichkeit
Klaus Junker
Deutsche Bahn AG, Frankfurt/Main
Anforderungen an die Aussagekraft von Kenngrößen des Leistungsverhaltens von Eisenbahnbetriebsanlagen und ihre Anwendung
Dr.-Ing. Roswitha Pomp
DB Netz AG, Berlin
Kann die "Transportkraft" ein aussagefähiger Maßstab für Ertrag, Auslastung und Betriebsqualität sein?
Dipl.-Ing. Antje Oetting
Verkehrswissenschaftliches Institut
Nachweis von Engpässen und Kapazitätsreserven mit Hilfe der analytischen Netz-Kapazitäts-Ermittlung (ANKE)
Dipl.-Ing. Sergey Vakhtel
ehemals Verkehrswissenschaftliches Institut, (jetzt Transport-, Informatik- u. Logistik-Consulting, Wiesbaden)
Ziele bei der Weiterentwicklung der Werkzeuge zur rechnergestützten Disposition und Betriebsführung
Dipl.-Ing. Jens Hartmann
Deutsche Bahn AG, Frankfurt/Main
Weiterentwicklungen auf Basis des Spurplan-Modells und des rechnerunterstützten Trassenmanagements
Dr. rer. nat. Olaf Brünger
Transport-, Informatik- u. Logistik- Consulting, Wiesbaden
Simulation des Vorganges der Trassenvergabe und Nachweis der Stabilität der Betriebsabwicklung
Dipl.-Inform. Thomas Gröger
Verkehrswissenschaftliches Institut
Automatische Disposition des Eisenbahnbetriebes in Betriebszentralen auf Basis des Rechnerunterstützten Trassenmanagements
Dipl.-Inform. Jürgen Jacobs
Verkehrswissenschaftliches Institut
23,00 € |
Heft 56 |
A. Müller |
Möglichkeiten eines Cargo-Takt-Systems zur Verbesserung der Transportqualität im Schienengüterverkehr (Diss. RWTH Aachen) 1999 |
Möglichkeiten eines Cargo-Takt-Systems zur Verbesserung der Transportqualität
im Schienengüterverkehr
A. Müller
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 56 (1999)
Kurzfassung
Der Modal-Split-Anteil des Eisenbahngüterverkehrs ist in den letzten Jahrzehnten in Deutschland stetig gesunken. Die Senkung der Produktionskosten allein reicht nicht aus,
diesen immer noch aktuellen Trend zu verändern. Dringend erforderlich sind daher umsetzbare Ideen, die zu einer deutlichen Steigerung der Attraktivität der Bahn führen.
Qualität des Transportangebotes und Produktionskosten der Bahn hängen nicht unwesentlich vom System der Zugbildungen ab. Vor dem Hintergrund der momentan erkennbaren Ansätze
bei der Modernisierung der Güterwagentechnik werden die Vor- und Nachteile eines neuen Zugbildungssystems, des Cargo-Takt-Systems, aufgezeigt und mit dem heutigem
Knotenpunktsystem verglichen.
Im Cargo-Takt-System verkehren zwischen Bahnhöfen mit leistungsfähigen Sortiereinrichtungen in einem regelmäßigen Taktabstand Güterzüge, die unterwegs in CT-Systemhalten
Wagen bzw. Wagengruppen absetzen und aufnehmen. Voraussetzung hierfür ist entweder die Bildung von Gruppenzügen oder die Entwicklung und Nutzung von Binären Sortiereinrichtungen.
Für eine sorgfältige Analyse der Effekte des Cargo-Takt-Systems wurde in mehreren Schritten vorgegangen:
- Es wurde ein Netzbereich ausgewählt, in dem eine möglichst genaue Untersuchung der Strukturen und Abläufe zu Ergebnissen führt, die weitgehend zu verallgemeinern sind.
- Die Aufkommensstrukturen der einzelnen Kunden der Bahn wurden näher betrachtet.
- Die Veränderungen bei den betrieblichen Abläufen und Strukturen der Knotenpunktbereiche wurden näher untersucht.
- Die Veränderungen bei den Betriebsabläufen auf den Rangierbahnhöfen wurden analysiert.
- Die Auswirkungen der veränderten Güterzugfahrpläne auf die Betriebsqualität der betroffenen Strecken im Eisenbahnnetz wurden bestimmt.
- Attraktivität und Effizienz mehrerer Varianten eines Cargo-Takt-Systems wurden untereinander und mit dem heutigen Knotenpunktsystem verglichen.
Zur Bearbeitung der einzelnen Schritte wurden
- ein PC-Programm zur Aufbereitung von DB-Daten aus den EDV-Systemen RVR und PVG für eine Aufkommensanalyse und Erzeugung von Eingangsdaten der folgenden Modelle,
- ein PC-Modell zur Nachbildung der Zugfahrten der KPS- und Cargo-Takt-Züge, einschließlich der Verfolgung jedes einzelnen Güterwagens und
- ein PC-Modell zur Berechnung der betrieblichen Abläufe bei der Zugbildung und -auflösung programmiert sowie
- mehrere vorhandene PC-Programme aus der SLS-Familie genutzt.
Die Dissertation führt zu dem Ergebnis, daß im Betrieb mit konventionellen Güterwagen der Übergang zu einem Cargo-Takt-System nicht zu empfehlen ist. Eine erhoffte
erhebliche Attraktivitätssteigerung durch neue Produktionssysteme allein ist nicht zu erwarten. An einer technischen Verbesserung der Güterwagen führt daher kein Weg vorbei.
Zu einem wirtschaftlichem Betrieb und attraktivem Angebot auf der Basis von innovativen und ggf. zum Teil automatisierten Güterwagen kann das Cargo-Takt-System einen
erheblichen Beitrag leisten.
23,00 € |
Heft 55 |
E. Wendler |
Analytische Berechnung der planmäßigen Wartezeiten bei asynchroner Fahrplankonstruktion (Diss. RWTH Aachen) 1999 |
Möglichkeiten eines Cargo-Takt-Systems zur Verbesserung der Transportqualität
im Schienengüterverkehr
E. Wendler
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 55 (1999)
Kurzfassung
Für die Berechnung der Leistungsfähigkeit von Bahnanlagen wird als Qualitätskenngröße neben der im Betrieb zu erwartenden Folgeverspätung auch die Wartezeit im Fahrplan verwendet. Die Wartezeit
im Fahrplan entsteht dadurch, daß bereits während der Fahrplankonstruktion ein Zug aus seiner Wunschtrassenlage verschoben werden muß, um Konflikte mit anderen ZÜgen zu vermeiden. Je höher die
Auslastung einer Bahnanlage ist, desto höher wird auch die Wartezeit im Fahrplan ausfallen. Ein Leistungsfähigkeitsmodell muß den Zusammenhang zwischen Auslastung (Zugzahl) und Wartezeit möglichst
sauber abbilden können.
Mit der Öffnung der Eisenbahnnetze für Dritte in Deutschland und Europa und dem damit verbundenen neuen Procedere zur Zuweisung von Infrastruktur-Kapazität wird die Wartezeit im Fahrplan als
Qualitätskriterium im Trassenmanagement zukünftig weiter in den Vordergrund treten. Das ist ein Grund, die Wartezeit im Fahrplan auch für Dimensionierungs- und Auslastungsfragen in der
Eisenbahnbetriebswissenschaft stärker zu nutzen.
Bei der Fahrplankonstruktion müssen Trassen mit unterschiedlicher Rangordnung berücksichtigt werden. Solche Rangordnungen können z.B. aufgrund gesetzlicher Vorgaben, wegen unterschiedlicher
Trassenpreise oder auch aufgrund bestimmter zeitlicher Bindungen entstehen. Für die Berechung der Wartezeit im Fahrplan muß es möglich sein, diese Rangordnungen zu berücksichtigen.
Sehr gut geeignet zur Berechnung der Wartezeit im Fahrplan sind Warteschlangenmodelle. Als Bedienungskanal wird dabei das in der Eisenbahnbetriebswissenschaft entwickelte Modell des
Teilfahrstraßenknotens verwendet, welcher einen einkanaligen Ausschnitt aus einem größeren Netzteil (Gesamtfahrstraßenknoten) darstellt. Innerhalb eines Teilfahrstraßenknotens müssen sich alle
Fahrten gegenseitig ausschließen. Zur Bewertung der Wartezeitentwicklung im Gesamtfahrstraßenknoten müssen die Teilfahrstraßenknoten geeignet miteinander verkettet werden.
Zur Anwendung der Warteschlangentheorie im Zusammenhang mit der Wartezeit im Fahrplan wird in der vorliegenden Arbeit der Ankunftsstrom des Warteschlangensystems erstmals explizit als Strom
der Wunschtrassen definiert, wodurch neue Erkenntnisse über die Struktur dieses Stromes möglich werden.
Der Bedienungsprozeß des zugrundeliegenden Modells ist bereits ausführlich von Schwanhäußer und Wakob untersucht worden, wobei die wechselseitigen Behinderungen zwischen jeweils zwei Zügen
betrachtet werden. Mit einem solchen Zwei-Zug-Modell können die klassische FIFO-Disziplin, aber auch die der asynchronen Fahrplankonstruktion zugrundeliegenden Rangordnungen abgebildet werden.
Die Basis zur Berechnung der Behinderungen zwischen zwei Zügen stellt die Mindestzugfolgezeit dar, wobei zur Berechnung der Wartezeit im Fahrplan zusätzlich eine M indestpufferzeit berücksichtigt
werden sollte.
In der vorliegenden Arbeit wird die Betrachtung auf ein Drei-Zug-Modell erweitert. Anhand der zwischen drei Zügen möglichen gegenseitigen Behinderungen lassen sich eine Reihe von Phänomenen
bei der Fahrplankonstruktion besser als bisher beschreiben, u.a.
das sog. Zacken-Lücken-Problem, welches bei Unterwegsein- bzw. ausfädelungen auftreten kann (mathematisch wird das Zacken-Lücken-Problem mit Hilfe von Dreiecksungleichungen ausgedrückt), die
Verkettung der Fahrten untereinander in einem Gesamtfahrtstraßenknoten. Erstmalig gelöst werden können mit Hilfe des Drei-Zug-Modells folgende Probleme:
Das Problem der nicht nutzbaren Zeitlücken (zwischen bereits fest im Fahrplan verankerten, hochrangigen Trassen können Zeitlücken entstehen, die wegen der asynchronen Bearbeitung für
niederrangige Trassen zu klein und daher nicht nutzbar sind), die Nutzung alternativer Fahrwege (eine Trasse kann zwischen Start- und Zielpunkt über alternative Wege, d.h. alternative
Teilfahrstraßenknoten, geführt werden).
Mit Hilfe einer von Reiman/Simon entwickelten, auf Taylor-Reihen basierenden Light-traffic-Approximation gelingt es, aus dem Drei-Zug-Modell eine Formel für den Erwartungswert der Wartezeit im
Fahrplan für beliebige Fahrplansituationen und Betriebsprogramme herzuleiten. Allerdings ist diese Light-traffic-Approximation nur für kleinere Belegungsgrade geeignet. Soll das Leistungsverhalten
vollständig beschrieben werden, muß das Drei-Zug-Modell um eine zweite Approximation für den Bereich hoher Belegungsgrade ergänzt werden. Um diesen Bereich abdecken zu können, wird in der
vorliegenden Arbeit im wesentlichen auf bereits bekannte Modelle zurückgegriffen. Für das Problem der nicht nutzbaren Zeitlücken wird allerdings auch ein geschlossener Ansatz auf der Basis von
Warteschlangenmodellen mit unterbrechenden Prioritäten und Bedienungswiederholung diskutiert, welcher für kleine, mittlere und hohe Belegungsgrade gleichermaßen gültig ist.
Die Arbeit enthält außerdem Hinweise zur programmiertechnischen Umsetzung sowie einige Rechenbeispiele, die die Funktionsweise der vorgestellten Modelle erläutern.
23,00 € |
Heft 54 |
H. E. Jochim |
Verkehrswirtschaftliche Ermittlung von Qualitätsmaßstäben im Eisenbahnbetrieb (Diss. RWTH Aachen) 1999 |
Verkehrswirtschaftliche Ermittlung von Qualitätsmaßstäben im Eisenbahnbetrieb
H. E. Jochim
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 54 (1999)
Kurzfassung
Für die Berechnung der Leistungsfähigkeit eines Streckenabschnittes müssen zwei Arbeitsschritte ausgeführt werden:
- Berechnung der planmäßigen und der außerplanmäßigen Wartezeiten.
- Einschätzung der als Ergebnis erhaltenen Wartezeiten im Hinblick auf eine optimale Betriebsqualität.
Der erste Teil der Aufgabe ist mit Hilfe eisenbahnbetriebswissenschaftlicher Verfahren bereits relativ gut gelöst. Der zweite Teil, die Bewertung dieser Wartezeiten
hinsichtlich der optimalen Betriebsqualität, wurde bisher aus empirisch abgesicherten, aber subjektiven Einschätzungen des Betriebspersonals gewonnen. In der vorliegenden
Arbeit wird ein neuer Ansatz gewählt. Anhand der wartezeitabhängigen Kosten- und Erlösverläufe wird diejenige Streckenbelastung ermittelt, bei der ein betriebswirtschaftliches
Optimum, d.h. der größte Gewinn für die Eisenbahn bzw. das Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen erreicht wird.
Bei zunehmenden Zugzahlen steigen die Kosten des Fahrwegs überproportional, da der Anteil der wartezeitabhängigen Kosten zunimmt. Zugleich trifft das vermehrte Zugangsverbot
nicht mehr auf eine im gleichen Maße steigende Nachfrage, da die zunehmenden Wartezeiten die Attraktivität der Eisenbahn für die Kunden - und somit die Erlöse - beeinträchtigen.
Der Bereich, in dem die Erlöse aus dem Streckenabschnitt die Kosten überschreiten, wird in Anlehnung an seine Form Gewinnlinse genannt. Die Zahl der Züge an der Stelle mit dem
höchsten Gewinn wird als Nennleistung bezeichnet.
Zur Ermittlung der Gewinnlinse wurden verschiedene, aus der Literatur bekannte Modal-Split-Modelle für Personen- und Güterverkehr verwendet und um Spezifika des Bahnverkehrs
sowie die Berücksichtigung von Wartezeiten erweitert. Um die Wirkung von Wartezeiten im Reiseverkehr besser abschätzen zu können, wurden Reisende in den Zügen der Deutschen
Bahn AG befragt. Die Abschätzung der Kosten wurde mit dem Verfahren der Deutschen Bundesbahn vorgenommen und durch einen neueren Pauschalkostenansatz abgesichert.
Ein wesentlicher Vorteil des neuen Verfahrens liegt darin, daß die Nennleistung unabhängig von der jeweiligen Methode zur Berechnung der Wartezeiten ermittelt wird.
Anhand zweier Beispielstrecken wurde der neue Ansatz getestet. Nach diesen Ergebnissen gibt es kein scharf ausgeprägtes Gewinnmaximum, sondern einen breiten Bereich, in dem
sich bei Variation der Zugzahlen der Gewinn nur wenig ändert.
Bei einer Betrachtung der Situation der Simulation nach der Bahnreform muß die Wirkung der Trassenpreise als Bindeglied zwischen dem Netz als Infrastrukturbetreiber und dem
Eisenbahnunternehmen berücksichtigt werden. Mangels ausreichender Erfahrungen mit dem Verhalten der verschiedenen Unternehmen auf dem Trassenmarkt ist eine Berechnung der Zahl
der Züge, bei der der höchste Gewinn für das Netz zu erwarten ist, noch nicht eindeutig möglich. Die Betrachtung des Netzes als Monopolisten mit unbeschränkter Monopolmacht
erleichtert zwar die rechnerische Behandlung dieses Problems, jedoch kann angesichts der weitgehenden Substitutionsmöglichkeiten für Eisenbahntransporte nicht von einer solchen
Monopolmacht des Netzes ausgegangen werden. Aus diesem Grund erscheint vorläufig die Verwendung der Nennleistung als Maßstab für die optimale Zahl von Zügen auf einer Strecke
als sinnvoll.
23,00 € |
Heft 53 |
K. Walther |
Die P+R-Nachfrage und ihre Einflußgrößen - Theoretische Grundlagen und Anwendungsbeispiel Forschungs- und Entwicklungsauftrag für die Automobilfirmen Bayerische Motoren Werke AG, Daimler-Benz AG und Volkswagen AG, 1997 |
Die P+R-Nachfrage und ihre Einflußgrößen
K. Walther
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 53 (1997)
Theoretische Grundlagen und Anwendungsbeispiel
Die drei Automobilfirmen Bayerische Motorenwerke, Daimler-Benz und Volkswagen haben dem Verkehrswissenschaftlichem Institut der RWTH Aachen (VIA) einen Forschungs- und
Entwicklungsauftrag erteilt, in dem die Problematik des Park+Ride-Verkehrs auf der Grundlage des am VIA neu definierten Verständnisses des Verkehrswiderstands zu bearbeiten
war, um den Wissensstand auf diesem bereits von einer Vielzahl von Autoren behandelten Gebiet zu erweitern. Das Forschungsziel bestand darin, ein Verfahren zu entwickeln, mit
dessen Hilfe der Anteil des P+R-Verkehrs und dessen maßnahmenbedingte Beeinflußbarkeit berechnet werden kann.
Mit der Entwicklung des VIA-Modells zur Ermittlung der P+R-Nachfrage ist es gelungen, die Nachteile der bisherigen, i.A. statistischen Methoden, die auf der Modellierung von
Beobachtungen des P+R-Verkehrs basieren, zu vermeiden. Es wird der gesamte Verkehrsmarkt mit seinen komplexen Wirkungszusammenhängen erfaßt, wobei die subjektiven Empfindungen
der Verkehrsnutzer allen relevanten Angebotsparametern gegenüber, einschließlich der Einkommenssituation, Berücksichtigung finden. Neben den Zeitkomponenten haben auch die
Einflüsse von Kosten und Preisen auf den Personenverkehrsmarkt den ihnen zustehenden Stellenwert, der Straße und dem System ÖPNV in den Wechsel zwischen dem System Straße und
dem System ÖPNV in den sogenannten Systemwechsel-Widerstand kommt hier besondere Bedeutung zu.
Das Modell ist nicht nur als eingenständiges Planungsinstrumentarium für den P+R-Verkehr einsetzbar, sondern auch in die neue, konsequent simultane Modellstruktur für die
Personenverkehrsplanung integriebar. Es eröffnet die Möglichkeit, bei veränderten ökonomischen und verkerhspolitischen Randbedinungen für weitestgehend beliebige Szenarien für
die jeweiligen angebotsparameter der konkurrierenden Verkehrsmittel die Veränderung der Nachfrage bei den drei Verkehrssystemen ÖPNV, MIV und P+R zu ermitteln. Dies kann für
beliebige Zeithorizonte erfolgen, deren Definition vor allem wichtig ist vor dem Hintergrund der Entwicklung von Kraftstoffkosten und mittleren Flottenverbräuchen.
Die Ergebnisse eines umfassenden Anwendungsbeispiels und der Vergleich der Modellwerte mit korrespondierenden Befragungsergebnissen sowie die Sensitivitätsanalyse, welche
die realitätsnahe Reagibilität des Modells aufzeigt, erlauben die Schlußfolgerung, daß nunmehr ein Instrumentarium zur Verfügung steht, das den Anforderungen an ein zuverlässig
arbeitendes Verfahren für verkehrswirtschaftliche und planerische Aufgaben auf dem Gebiet des P+R-Verkehrs gerecht wird.
23,00 € |
Heft 52 |
K. Walther, A. Oetting, D. Vallée |
Simultane Modellstruktur für die Personenverkehrsplanung auf der Basis eines neuen Verkehrswiderstandes Februar 1997 |
Simultane Modellstruktur für die Personenverkehrsplanung auf der Basis
eines neuen Verkehrswiderstandes
K. Walther, A. Oetting, D. Vallée
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 52 (1997)
Ausgehend von den Unzulänglichkeiten des konventionellen 4-Stufen-Algorithmus' für die städtische Verkehrsplanung mit seinen logischen Brüchen und der Notwendigkeit von
jeweils fallspezifischen Modellkalibrierungen werden in der vorliegenden Forschungsarbeit Grundlagen für einen neuen Planungsalgorithmus entwickelt, der die genannten Nachteile
nicht hat.
Basis dieser Forschungen ist ein neues Verständnis des Begriffs "Verkehrswiderstand", der in sehr komplexer Weise die Angebotsparameter (Zeiten, Kosten, Komfort) aller
konkurrierenden Verkehrsmittel und die jeweiligen subjektiven Empfindungen des Menschen erfasst. Dieser Widerstand hat sich als "gemeinsamer Nenner" für die Modellierung des
Verkehrs von der Routenwahl über die Verkehrsteilnahme und ihre lntensität (Mobilität) bis zur Ziel- und Verkehrsmittelwahl erwiesen. Dies führt zu einer sehr transparenten
und damit einfachen Abbildung von Verkehr, zumal auf personengruppenspezifische Einflüsse insofern verzichtet werden kann, als die Gemeinsamkeiten bei der Bevölkerung bezüglich
der subjektiven Empfindung von Zeit-, Kosten- und Qualitätskomponenten ganz offensichtlich signifikanter sind.
Die erarbeiteten Grundlagen stellen eine wesentliche Vereinfachung und Erhöhung der Abbildungsgenauigkeit bei der Berechnung verkehrlicher, verkehrswirtschaftlicher und
umweltorientierter Auswirkungen von weitgehend beliebigen Angebotsveränderungen bei den konkurrierenden Verkehrsmitteln dar (Tarife im ÖPNV, Bedienungshäufigkeiten,
ÖPNV-Beschleunigungsmaßnahmen, Komfortverbesserung, mittlerer Treibstoff-Flottenverbrauch, Benzinpreis, Parkraum, Parkkosten, Straßenaus- bzw. -rückbau, road pricing,
City-Maut, Radwegenetz usw.), nicht nur bezüglich der Verkehrsverlagerung, sondern auch im Hinblick auf den induzierten Verkehr (Neuverkehr oder Verkehrsverzicht) und das
Zielwahlverhalten. Dasselbe gilt fur Veränderungen im ökonomischen und raumstrukturellen Umfeld.
Die hohe Abbildungsgenauigkeit dieses konsequent simultanen Planungsalgorithmus' wird am konkreten Beispiel des Binnenverkehrs der Bevölkerung der Stadt Bonn im Jahre 1991
durch den Vergleich markanter Kenngrößen des Verkehrs aus der Modellrechnung mit Erhebungsergebnissen aus demselben Jahr demonstriert. Bei der Modellanwendung sind Eingabedaten
ausschließlich die vorgegebenen Angebotsstrukturen aller konkurrierenden Verkehrsmittel (zu Fuß, Fahrrad, ÖPNV, MIV) sowie die Einkommenssituation und die siedlungsstrukturellen
Gegebenheiten in Bonn im Bezugsjahr.
29,00 € |
Heft 51 |
O. Brünger |
Konzeption einer Rechnerunterstützung für die Feinkonstruktion von Eisenbahnfahrplänen (Diss. RWTH Aachen) Januar 1996 |
Konzeption einer Rechnerunterstützung für die Feinkonstruktion
von Eisenbahnfahrplänen
O. Brünger
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 51 (1996)
Kurzfassung
Die Erstellung von Eisenbahnfahrplänen ist ein weitverzweigtes Problemfeld, welches bei den meisten in- und ausländischen Bahnen durch überwiegend manuelle oder nur mit
elektronischen Zeichenwerkzeugen unterstützte Bearbeitung geprägt ist. Hierunter leidet die Qualität der Fahrpläne und des Betriebsablaufs, da eine Untersuchung von Konflikten
und Wartezeiten sowie ein detaillierter Vergleich von Lösungsvarianten wegen des erheblichen Rechenaufwands nicht durchführbar ist.
Ausgehend von einer Zusammenstellung der Problemfelder der Fahrplankonstruktion werden in dieser Arbeit Konzepte für ein rechnerunterstütztes Verfahren zur
Fahrplan-Feinbearbeitung für kleinere Netzteile, insbesondere Strecken mit den zugehörigen Fahrstraßenknoten, entwickelt.
Für eine genaue Berechnung von Fahrtenausschlüssen und Belegungszeiten, welche zur nachfolgenden Ermittlung von Konflikten und Pufferzeiten zwischen den einzelnen Zügen
dienen, erweist sich eine äußerst feine, aber möglichst redundanzarme und flexible Modellierung der Infrastrukturdaten der zugrundeliegenden Strecken und Bahnhöfe als
wesentliche Voraussetzung. Hierzu wird der Gleisplan als knotenbewerteter gerichteter Graph aufgefasst, bei dem Weichen und Kreuzungen durch Knoten dritten Grades, alle übrigen
Streckenmerkmale durch Knoten zweiten Grades abgebildet werden.
Auf der Grundlage dieses Spurplangraphen kann die Ermittlung der Belegungszeiten von Weichen, Zugfolgeabschnitten, Zwischenweichenabschnitten und niveaugleichen
Bahnsteigzugängen so strukturiert werden, dass Konflikte zwischen vorgesehenen Fahrplantrassen unter Berücksichtigung signaltechnischer Abhängigkeiten klar zeitlich und räumlich
zugeordnet werden können. Die Bestimmung der Pufferzeiten und der hierfür maßgeblichen Belegungselemente, welche bei Konstruktionsverfahren auf Zeit-Weg-Linien-Basis nur auf
Schätzungen beruht, wird präzisiert und ebenso wie die Wartezeiten zur Bewertung der Fahrplangüte eingesetzt.
Als Weiterentwicklung von üblichen, rein auf Strecken bezogenen Darstellungsformen, des Bildfahrplans und der Sperrzeitentreppen, wird eine Form der Visualisierung von
Belegungen und Konflikten gefunden, bei der die Berechnungsergebnisse auch im Bereich von Weichenvorfeldern und mehrgleisigen Strecken durch informative und übersichtliche
Grafiken wiedergegeben werden können. Diese bilden den Kern der Benutzeroberfläche für ein Werkzeug zur rechnerunterstützten interaktiven Fahrplan-Feinbearbeitung, welches
im Rahmen dieser Arbeit entworfen, auf PC-Basis teilweise implementiert und anhand ausgewählter Strecken und Knotenbahnhöfe des realen Netzes hinsichtlich seiner Anwendbarkeit
überprüft wird.
Dieses mit einer integrierten Fahrzeitrechnung ausgestattete Verfahren eignet sich wegen der grafischen Benutzeroberfläche und umfangreicher Möglichkeiten zum
benutzergesteuerten Verändern des Fahrplans mit sofortiger Berechnung und Darstellung des Ergebnisses gut zur interaktiven Lösung von Konflikten und zur Bildung von Varianten,
die anhand der Qualitätsaussagen verglichen werden können. Es werden auch Möglichkeiten für eine teilautomatisierte Konfliktlösung aufgrund vorgegebener Fahrweghierarchien
sowie für die Überprüfung der Fahrplangüte mit einem Simulationsverfahren diskutiert.
Abschließend wird untersucht, welche der für die Konstruktion von Fahrplänen entwickelten Konzepte auch für die Ermittlung und sofortige Lösung von Konflikten und Störungen
im laufenden Betrieb, also für die Zuglauf-Disposition, geeignet sind. Für den Bereich der Konfliktlösung und somit für die Interaktion mit dem Disponenten und die Steuerung
des gesamten Verfahrens werden die äußeren, nicht vorhersehbaren Einflüsse, die fehlende zentrale Zugsteuerung und das stark nicht-stetige Verhalten asynchroner Einlegeverfahren
als Gründe für eine erheblich eingeschränkte Übertragbarkeit herausgearbeitet. Die Aspekte Datenmodellierung, Berechnung von Fahr- und Belegungszeiten und Darstellung erfordern
hingegen nur geringfügige Modifikationen.
vergriffen, Kopie 21,00 € |
Heft 50 |
Ch. Zimmer |
Flughäfen im Luftfrachtmarkt - ein entscheidungsbasierter Systemansatz zur Erklärung und Vorausschätzung des Luftfrachtaufkommens von Flughäfen (Diss. RWTH Aachen) Mai 1995 |
Flughäfen im Luftfrachtmarkt - ein entscheidungsbasierter Systemansatz
zur Erklärung und Vorausschätzung des Luftfrachtaufkommens
von Flughäfen
Ch. Zimmer
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 50 (1995)
Kurzfassung
Die Entwicklung des Luftfrachtverkehrs wurde in den vergangenen Jahren durch ein schnelles Wachstum des Frachtvolumens sowie durch umfassende Veränderungen im Luftfrachtmarkt gekennzeichnet.
Ein geeignetes Verfahren zur Erklärung und Vorausschätzung des Luftfrachtaufkommens einzelner Flughäfen in Abhängigkeit von diesen Einflußgrößen wird hier erstmals vorgestellt.
Die Erklörung der Luftfrachtnachfrage erfolgt unter Anwendung eines Regelkreismodells auf Basis von 12 Bestimmungsgrößen. Zunächst werden der interkontinentale Außenhandel, jüngste
Entwicklungen der Logistik und die Einflüsse der Entwicklung der Preise sowie der Angebotskapazitäten im Luftfrachtmarkt eingehend erläutert. In einem weiteren Schritt werden alle gegenseitigen
Abhängigkeiten der Einflußgrößen getrennt diskutiert und formal interpretiert. Als Ergebnis wird ein formal gestütztes Verfahren zur Schätzung von Volumen und Struktur der Nachfrage nach Luftfracht
vorgestellt.
Die Darstellung der Grundlagen der Angebotsgestaltung im Luftfrachtmarkt umfaßt die Erläuterung maßgeblicher Randbedingungen im Markt. Dazu wird eine Segmentierung des Angebots nach drei
verschiedenen Produktqualitäten sowie ein Ansatz zur Bewertung der verschiedenen Merkmale des Luftfrachtangebots eines Flughafens entwickelt.
Im Anschluß wird das flughafenspezifische Luftfrachtaufkommen systematisch erklärt. Zunächst wird die Frachtbeiladung auf Passagierflugzeuge betrachtet, wobei der interkontinentale und der
kontinentale Verkehr unterschieden werden. Daneben wird der Frachtverkehr mit Nur-Fracht-Flugzeugen an den europäischen Flughäfen umfassend analysiert. In allen Fällen werden die beobachteten
Frachtvolumina systematisch an Hand eines eigens dafür definierten Verfahrens bewertet. Schließlich werden die Strukturen des Luftfrachtersatzverkehrs sowie die dynamischen Aspekte der Entwicklung
explizit gewürdigt.
Daraus wird ein formales Modell zur Erklärung des Luftfrachtaufkommens von Flughäfen entwickelt. Dieses fußt auf der Prämisse weitgehend freien Wettbewerbs im Luftfrachtmarkt und berücksichtigt
die westeuropäischen Rahmenbedingungen. In Analogie zur tatsächlichen Entscheidungssituation der Anbieter erfolgt die Abbildung der Angebotsgestaltung. Unter Berücksichtigung der beobachteten
mittleren Auslastungen und der dafür maßgeblichen Gesetzmäßigkeiten wird dann auf das anzunehmende Frachtaufkommen geschlossen.
An Hand der Anwendung auf den Flughafen München wird die Eignung des Modells zur Prognose abgeleitet. Es gelingt erstmals, die gesamte Bandbreite der Bestimmungsgrößen systematisch zu
berücksichtigen. Die Ergebnisse zeigen, daß letztendlich die Angebotsgestaltung der Fluggesellschaften Volumen und Struktur des Luftfrachtaufkommens eines Flughafens bestimmt.
29,00 € |
Heft 49 |
D. Vallée |
Das Verkehrsangebot als Basis zur Berechnung der Mobilität im Stadtverkehr (Diss. RWTH Aachen) Mai 1994 |
Das Verkehrsangebot als Basis zur Berechnung der Mobilität im Stadtverkehr
D. Vallée
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 49 (1994)
Kurzfassung
Das Ziel der Arbeit war die Entwicklung eines Verfahrens zur Berechnung der sehr komplexen Kenngröße Mobilität (Wege/Person-Tag) im Stadtverkehr. Dieses sollte ohne
vorherige - meist aufwendige - Befragungen auskommen. Die Untersuchung basiert auf einem neuen Verständnis des "Verkehrswiderstands", wie er von WALTHER formuliert wurde.
Damit kann unter anderem das Verkehrsangebot in all seinen Einzelheiten zum Gesamtsystem-Widerstand, einem Indikator für die Qualität des Verkehrsangebotes in einem
Untersuchungsgebiet, zusammengefaßt werden. Die Arbeit geht von der Hypothese der Existenz eines Widerstandsbudgets für mobile Personen aus. Dieses Budget wird anhand weniger
Beispiele quantifiziert. Die Mobilität der Mobilen errechnet sich als Ausschöpfung des Widerstandsbudgets durch den Gesamtsystem-Widerstand.
Zur Verifizierung der Hypothese und der Größe des gefundenen Budgets wurden 26 Städte unterschiedlicher Größe und Struktur herangezogen. Für diese Städte war die Mobilität
der Mobilen aus Befragungen bekannt. Die Werte, die sich aufgrund der Hypothese errechnen ließen, wurden mit den Befragungsergebnissen verglichen. Das überzeugende Ergebnis
des Vergleichs kann als Beweis der Hypothese im Sinne eines Induktionsbeweises angesehen werden. Da nicht alle Personen eines Bevölkerungskollektivs am Verkehr teilnehmen, ist
für das Verkehrsgeschehen auch die Kenngröße Verkehrsbeteiligung von Bedeutung. Auch für diese Kenngröße konnte eine Abhängigkeit vom Gesamtsystem-Widerstand nachgewiesen
werden.
Sensitivitätsanalysen erbringen den Nachweis, daß die gefundenen Zusammenhänge auch bei extremen Verkehrsangeboten realistische Ergebnisse liefern. Die untere Grenze der
Mobilität der Mobilen kann zu ca. 2 Wegen pro Person und Tag bestimmt werden, die obere Grenze zu ca. 6,5 Wegen pro Person und Tag. Die Verkehrsbeteiligung liegt zwischen 55 %
und 95 %.
Mit diesen Größen läßt sich die Mobilität Aller als Produkt aus der Mobilität der Mobilen mit der Verkehrsbeteiligung berechnen. Damit wird die Quantifizierung des
induzierten Verkehrs (als Mobilitätsveränderung infolge von Angebotsveränderungen definiert) für alle Verkehrsmittel möglich. Die Berechnung geschieht durch die Erweiterung
des bekannten Modal-Split des stattfindenden Verkehrs um den "Nicht-Verkehr" zu einer ganzheitlichen Betrachtung von stattfindendem und potentiellen Verkehr.
vergriffen |
Heft 48 |
A. Hinzen |
Der Einfluß des menschlichen Fehlers auf die Sicherheit der Eisenbahn (Diss. RWTH Aachen) Juni 1993 |
Der Einfluß des menschlichen Fehlers auf die Sicherheit der Eisenbahn
A. Hinzen
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 48 (1993)
Kurzfassung
In der Dissertation wird ein Wahrscheinlichkeitsmodell für menschliches Fehlverhaften im Mensch-Maschine-System der Eisenbahn entwickelt. Die menschliche Fehlerrate schwankt danach in einem
relativ weiten Bereich und ist abhängig vom
- Schwierigkeitsniveau der Aufgabenstellung,
- Streßniveau des Menschen und
- den Umweltbedingungen des Menschen (Beleuchtung, Lärm, Vibrationen und Klima).
Dieses Modell wird nach umfangreichen Literaturrecherchen insbesondere auf der Grundlage der ausführlichen amerikanischen Untersuchungen zur Sicherheit von Kernkraftwerken entwickelt, weil die
wenigen, in der eisenbahntechnischen Fachliteratur genannten Daten zur menschlichen Fehlerrate nicht explizit durch Versuchsdaten abgesichert sondern nur grob geschätzt sind. Bei dem entwickelten
Modell werden außerdem Ergebnisse der psychologischen Forschung in Form des allgemein anerkannten, psychologischen Modells zur menschlichen Informationsverarbeitung des Dänen Jens Rasmussen
berücksichtigt.
Um dieses Wahrscheinlichkeitsmodell für menschliches Fehlverhalten dann auf seine Anwendbarkeit hin zu überprüfen, wird es anschließend dazu verwendet, die Wahrscheinlichkeit eines
Zusammenstoßes von Zügen im Netz der Deutschen Bundesbahn (DB) aus den bei signaltechnischen Störungen angewandten Hilfsmaßnahmen zur Weiterführung des Eisenbahnbetriebs zu berechnen. Dazu werden
Daten der Störungsstatistik von Stellwerken der Drucktasten-Technik der DB aus den Jahren 1978 bis 1988 als Ausgangsdaten und ein mehrstufiges Ereignisverkettungsmodell von Röttinger als Modell
zur Ermittlung der Eintrittswahrscheinlichkeit eines solchen Zusammenstoßes benutzt.
In der Modellrechnung werden zur Berücksichtigung der eisenbahnbetrieblichen und eisenbahntechnischen Zusammenhänge viele Forschungsergebnisse und Messungen verwendet sowie die denkbaren
menschlichen Fehlhandlungen nach einer genauen Analyse der Anforderungen der Fahrdienstvorschrift (FV) bezüglich der Handlungsabläufe im Störungsfall in Rechnung gesetzt. Das Ergebnis der
Modellrechnung wird danach einem statistischen Vergleich mit den Daten der Bahnbetriebsunfall-Statistik der DB in den Jahren 1978 bis 1988 unterzogen, wobei mit sehr großer statistischer
Sicherheit eine Gleichheit von Modell und Realität nachgewiesen werden kann. Die rechtlichen Vorgaben des Gesetzgebers zur sicheren Durchführung des Eisenbahnbetriebes legen als eindeutige
Mindestgrenze für Sicherheitsmaßnahmen den bereits erreichten Sicherheitsstandard fest; sicherheitliche Fragestellungen sind somit weitgehend rein quantitativen, betriebswirtschaftlichen
Überlegungen entzogen und der Grundsatz, daß bei allen zukünftigen Maßnahmen mindestens die gleiche Sicherheit wie bisher erreicht werden muß, stellt die oberste Leitlinie jeglicher Entscheidung
im sicherheitstechnischen Bereich dar.
Auf dieser Grundlage wird abschließend ein systematisches Bearbeitungsverfahren für betriebssicherheitliche Fragestellungen entworfen, mit dem es möglich ist, die vielen Anfragen bezüglich
zeitlicher und inhaltlicher Änderungen an bestehenden Verfahren und Sicherheitseinrichtungen bei den für die Betriebssicherheit zuständigen Fachleuten der DB in relativ kurzer Zeit nach
einheitlichen Kriterien zu bearbeiten; das systematische Bearbeitungsverfahren stellt dabei den Bewertungsvorgang nachvollziehbar so dar, daß sich die am Ende getroffene Entscheidung logisch und
augenfällig daraus ableitet. Auf der Grundlage des entworfenen Wahrscheinlichkeitsmodells für menschliches Fehlverhalten können zukünftig Untersuchungen zur Eisenbahnbetriebssicherheit auf einer
quantitativen Basis durchgeführt werden und brauchen nicht mehr nur mit qualitativen Abschätzungen auf der Basis von Erfahrungswerten auszukommen. Dies wird insbesondere zu einer größeren
Transparenz des Bewertungsvorgangs und letztlich grÖßeren Akzeptanz der getroffenen Entscheidungen bei Außenstehenden beitragen.
vergriffen, Kopie 29,00 € |
Heft 47 |
Th. Krämer |
Der Modal-Split im Personenfernverkehr - Analyse und Berechnung des menschlichen Wahlverhaltens (Diss. RWTH Aachen) Juni 1992 |
Der Modal-Split im Personenfernverkehr - Analyse und Berechnung
des menschlichen Wahlverhaltens
Th. Krämer
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 47 (1992)
Kurzfassung
Zur Quantifizierung der Wirkungen verkehrspolitisch relevanter Maßnahmen ist die Kenntnis der komplexen Wirkungszusammenhänge zwischen den Nachfrage- und Angebotsstrukturen im
Personenfernverkehr erforderlich. Die bislang existierenden Modelle zur Abbildung und Berechnung des Verkehrsmittelwahlverhaltens sind jedoch nicht geeignet, diese Zusammenhänge genau genug zu
erfassen.
Daher wurde ein neues Modell zur Berechnung des Modal-Split entwickelt, welches eine Vielzahl relevanter Einflußkomponenten berücksichtigt und in der Lage ist, die Auswirkungen von Änderungen
jeder dieser Komponenten auf das realisierte Nachfragerverhalten zu quantifizieren. Dieses Modell läßt sich sowohl für relationsspezifische Fragestellungen als auch für Globaluntersuchungen
anwenden.
Im Gegensatz zu uni-modalen Modellen, wie beispielsweise der Cranfield-Formel, welche nur ein Verkehrsmittel in die Betrachtung einbeziehen und infolgedessen nur brauchbare Ergebnisse liefern
können, solange sich die Angebotsstrukturen der anderen Verkehrsmittel nicht ändern, ist hier die Konkurrenzsituation der Verkehrsträger berücksichtigt.
Bekanntermaßen ist das Verkehrsmittelwahlverhalten der Reisenden je nach Reisezweck sehr unterschiedlich. Dieses liegt vor allem in einer differierenden Bewertung der einzelnen Zeit- und
Kostenkomponenten begründet. Auch diesem Aspekt wird durch eine nach Reisezwecken disaggregierte Betrachtung Rechnung getragen.
Zur Erlangung korrekter Ergebnisse ist es außerdem unabdingbar, die gesamte Reise von der Quelle bis zum Ziel, d.h. von Haustür bis Haustür, abzubilden und bei jeder einzelnen Komponente die
Ausgangssituation für die Gesamtheit der Reisenden vor der Verkehrsmittelentscheidung darzustellen.
Das von den Komponenten der Angebots- und Nachfragestrukturen abhängige realisierte Nachfragerverhalten bei der Verkehrsmittelwahl im Personenfernverkehr wurde aus den Daten der
relationsbezogenen Verflechtungs-Matrix 1985 auf der Basis von Kreisregionen ermittelt.
Die Nachfragermerkmale und Angebotsstrukturen der Verkehrsträger wurden ebenfalls für eine Vielzahl von Relationen sehr detailliert erfaßt. Da bei den sog. gebrochenen Reisen mit der Bahn und
dem Flugzeug die Glieder der Transportkette außerhalb der eigentlichen Beförderung, wie beispielsweise Zugang, Abgang, Warten und Umsteigen, einen großen Einfluß auf die Modal-Split - Entscheidung
haben, wurde ebenfalls großen Wert auf die exakte Abbildung dieser Komponenten gelegt.
Zur Ermittlung der Zugangsweitenverteilung bezogen auf den jeweiligen Systemeingangspunkt (Bahnhof, Flughafen) wurde die Entfernungsverteilung aller Reisenden zugrunde gelegt und durch eine aus
der Weibull-Verteilung neu entwickelte mathematische Funktion dargestellt.
Da sowohl die häufig zur Modal-Split-Berechnung verwendete Logit-Funktion als auch die Funktion von Kirchhoff Plausibilitätsmängel aufweisen, erwies es sich als notwendig und sinnvoll, eine neue
Modal-Split-Funktion (Bezeichnung: KI-Funktion) zu entwickeln und anzuwenden. Mit Hilfe von zahlreichen Kalibrierungsläufen wurden die berücksichtigten Variablen und deren Einfluß auf die
Verkehrsmittelwahl, resultierend aus der reisezweckabhängigen Bewertung der einzelnen Komponenten durch die Reisenden, ermittelt.
Die Komplexität der Nachfrage- und Angebotsstrukturen im Personenfernverkehr hat zur Folge, daß eine nach Reiseweiten und Reisezwecken segmentierte Berechnung des Verkehrsmittelwahlverhaltens
nur durch den Einsatz von Computern erfolgen kann. Auf den Ergebnissen der Modellerstellung aufbauend wurde daher die Umsetzung in ein Programm für Personal Computer (PC) realisiert, wobei auch
Wert auf große Übersichtlichkeit und vergleichsweise leichte Handhabbarkeit gelegt worden ist.
vergriffen |
Heft 46 |
Y. Meng |
Bemessung der Pufferzeiten in Anschlüssen von Reisezügen (Diss. RWTH Aachen) Juni 1991 |
Bemessung der Pufferzeiten in Anschlüssen von Reisezügen
Y. Meng
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 46 (1991)
Kurzfassung
Bei Anschlüssen zwischen miteinander verknüpften Reisezügen können Anschlußverspätungen übertragen werden. Um die Übertragung von Anschlußverspätungen zu dämpfen, müssen zu
den Mindestübergangszeiten für den Zugwechsel durch die Reisenden Anschlußpufferzeiten im Fahrplangefüge der Eisenbahn zugeschlagen werden, deren vorhandene Ansätze sich auf
die empirisch gewählten Werte stützen. In der vorliegenden Studie wird ein theoretisch abgesichertes Verfahren zur Bemessung der erforderlichen Anschlußpufferzeit entwickelt.
Bei Verfügbarkeit eines Wartemodells infolge der Anschlußgestaltung sind zwei Wartestrategien - absolute und relative Wartestrategie - denkbar.
Die Berechnungsgleichungen der Anschlußverspätung, bezogen auf die Anschluß- und Haltepufferzeit, wurden mit einem in dieser Studie entwickelten Modellsystem aus den
Anschlußvorgängen abgeleitet. Die von der analytischen Methode abgeleiteten Berechnungsgleichungen wurden mit Hilfe der Simulation auf Plausibilität überprüft.
Unter Berücksichtigung der gammaverteilten Ankunftsabstände, der Anzahl der Bahnhofsgleise und des Überschreitungsrisikos der Aufnahmefähigkeit der Gleisanlagen als
Qualitätsmaßstab wurde mit Modellen der Nichtschlangentheorie die Bahnsteiggleisstandzeit bestimmt. Diese setzt sich aus der Mindestbelegungszeit sowie den planmäßigen und
außerplanmäßigen Wartezeiten zusammen. Aufbauend auf diesen Zusammenhängen können die Bemessungsgleichungen der erforderlichen mittleren Halte- und Anschlußpufferzeiten
abgeleitet werden. Entsprechende Programme zur Ermittlung der erforderlichen mittleren Halte- und Anschlußpufferzeiten aus der Bemessungsgleichung wurden entwickelt.
23,00 €) |
Heft 45 |
K. Walther |
Maßnahmenreagibler modal-split für den Städtischen Personenverkehr - Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung März 1991 |
Maßnahmenreagibler modal-split für den Städtischen Personenverkehr - Theoretische Grundlagen und praktische Anwendung
K. Walther
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 45 (1991)
Kurzfassung
Das Forschungsvorhaben hatte zum Ziel nachzuweisen, daß es möglich ist, den Verkehrswiderstand im städtischen Verkehr aus den Angebotsparametern der einzelnen Verkehrsmittel (Pkw, ÖPNV (Bus/Straßenbahn, Stadtbahn/U-Bahn, S-Bahn), zu Fuß und Fahrrad) und der subjektiven menschlichen Grundeinstellung zu diesen Angebotsparametern deterministisch zu bestimmen und damit unmittelbar auf das Verhalten und u.a. auf die Verkehrsmittelwahl schließen zu können.
Durch diese Rückführung auf grundsätzliche Einstellungen des Menschen gegenüber z.B. Zeitaufwendungen entfällt das maßnahmenbezogene Eichen von Modellen, was zu einer nennenswerten Reduzierung des Aufwands bei verkehrswirtschaftlichen und -planerischen Untersuchungen führt.
Die Untersuchungsmethode für die Verifizierung der eingangs beschriebenen Hypothese zur Formulierung des Verkehrswiderstands besteht darin, daß anhand von Beispielen durchgeführter Vorher-Nachher-Zählungen im Zusammenhang mit nachfrageverändernden Maßnahmen in städtischen Verkehrsgebieten die Verkehrsaufteilung (modal-split) sowohl für die Vorher- als auch für die Nachher-Situation unter Berücksichtigung aller unten genannten Parameter modellhaft nachgebildet und die sich ergebende Nachfrageänderung mit den Zählwerten verglichen wurde.
Dabei fanden die folgenden Parameter Eingang in das Modell:
motorisierter Individualverkehr (MIV)
- Fußweg von der Wohnung zum Pkw
- Fahrzeit/-geschwindigkeit
- Parkplatzsuchzeit
- Parkkosten
- Fußweg vom Pkw zum Ziel
- geschwindigkeitsabhängiger Benzinverbrauch (je nach Pkw-Population)
- Benzinpreis
- Pkw-Betriebskosten (ohne Steuer und Versicherung)
- Pkw-Besetzungsgrad
öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV)
- Art des Verkehrsmittels (Bus/Straßenbahn, U-/Stadtbahn, S-Bahn)
- Zu-/Abgangswege (örtliche Verfügbarkeit)
- Bedienungshäufigkeit (zeitliche Verfügbarkeit)
- Beförderungszeit/-geschwindigkeit
- Umsteigenotwendigkeit/-zeit
- Art der Zeitkarten (übertragbar/nicht übertragbar)
- Tarifniveau
Fußgänger- und Fahrradverkehr
- gebietstypische Widerstandsfunktionen.
Die Zeitkomponenten werden dem subjektiven Empfinden entsprechend mit sog. Zeitbewertungsfunktionen gewichtet. Dabei zeigt sich, daß im ÖPNV die nicht dem eigentlichen Befördertwerden
dienenden Reisezeitelemente (Fußweg-, Warte- und Umsteigezeiten) gegenüber der Beförderungszeit sehr viel unangenehmer und damit widerstandsvergrößernd wirken, also überschätzt werden. Im
Gegensatz dazu werden die Zeitkomponenten im MIV vom Nutzer unterbewertet, d.h. der Pkw-Nutzer unterschätzt seine Zeitaufwendungen, und zwar umso mehr, je kürzer die Wegeweite ist.
Die verschiedenen Kostenkomponenten der Widerstände werden zeitäquivalent transformiert. Zu ihrer Wichtung ist u.a. das mittlere Haushaltsnettoeinkommen eingeführt.
Durch Addition der bewerteten Kosten- und Zeitkomponenten werden die verkehrsmittelspezifischen Gesamtwiderstände für eine Relation gebildet und mit den entfernungsabhängigen, gebietstypischen
Widerstandswerten für den Fuß- und Fahrradverkehr mit Hilfe des Kirchhoff'schen Gesetzes der Elektrotechnik zur modal-split-Rechnung verknüpft, wobei hier zunächst nur Verkehrsverlagerungen
zwischen den konkurrierenden Verkehrsmitteln berechnet werden.
In einem weiteren Untersuchungsschritt wird aufgezeigt, daß mit dem Verkehrswiderstand in der Form subjektiv empfundener Einzelkomponenten auch die Modellierung des induzierten Verkehrs
möglich ist.
Beim Nachweis der Gültigkeit der beschriebenen Vorgehensweise bei der Formulierung des Verkehrswiderstands wurde der Einfluß der im Rahmen der vorliegenden Arbeit entwickelten sog.
Potentialausschöpfungsfunktionen zur Beschreibung der Zusammenhäge zwischen Angebot und der zeitlich verzögerten Reaktion des Marktes verdeutlicht.
Ergebnisse von Vergleichsrechnungen sind für eine Einzelrelation (H-Bahn Dortmund) sowie für Globaluntersuchungen in größeren Verkehrsgebieten dokumentiert. Unter anderem wird dargelegt,
daß mit dem neuen Ansatz für den Verkehrswiderstand auch der Anteil der verkehrsmittelgebundenen Verkehrsteilnehmer (captive drivers, captive riders) gebietstypabhängig berechnet werden kann,
daß also eine vorherige Abspaltung der sog. "Wahlfreien" nicht mehr erforderlich ist.
Nach den Untersuchungsergebnissen ist davon auszugehen, daß das Forschungsziel der Verifizierung der aufgestellten Hypothese zur Formulierung eines maßnahmenreagiblen Verkehrswiderstands im
Stadtverkehr erreicht wurde. Die praktische Anwendung der Forschungsergebnisse ist anhand von detailliert ausgeführten Rechenbeispielen erläutert.
Die Arbeit wird abgeschlossen durch einen Überblick zu den Einsatzmöglichkeiten des vorgestellten Prognosemodells in der verkehrswirtschaftlichen, verkehrspolitischen und planerischen Praxis.
vergriffen, Kopie 18,00 € |
Heft 44 |
W. Simon |
Methode zur parametrischen Anpassung von Fahrzyklen an die wechselnden Verkehrsabläufe im Straßenverkehr (Diss. RWTH Aachen) Januar 1989 |
Methode zur parametrischen Anpassung von Fahrzyklen an die
wechselnden Verkehrsabläufe im Straßenverkehr
W. Simon
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 44 (1989)
Kurzfassung
In der vorliegenden Arbeit wird eine Methode zur synthetischen, parametrischen Konstruktion wirklichkeitsnaher Fahrzyklen zur Anpassung an die wechselnden Verkehrsabläufe im Straßenverkehr
vorgestellt.
Die Arbeit gliedert sich in eine Aufzählung der bekannten Modelle zur Beschreibung individueller Verkehrsäbläufe, die Entwicklung der Modellfunktionen, die Anwendung der Modellfunktionen in
einem Modell zur Konstruktion von Fahrzyklen und den Test des Modells. Abschließend wird die Anwendung des Verfahrens an einem Beispiel erläutert.
Die Modellfunktionen werden am Beispiel des Verkehrsablaufs auf Landstraßen abgeleitet. Dafür ist es notwendig, zuerst die physikalischen Bewegungszustände (Geschwindigkeit und Beschleunigung)
der Fahrzeuge analytisch zu beschreiben.
Die Modelfunktionen sollen den analytischen Zusammenhang zwischen makroskopischen Verkehrsmerkmalen und mikroskopischen Fahrzeugbewegungen beschreiben. Dafür wurden als makroskopische
Verkehrsmerkmale die Ergebnisse empirischer Untersuchungen ausgewertet und mit numerischen Rechenverfahren in mathematische Funktionen umgewandelt. Makroskopische Daten betreffen das kollektive
Verhalten aller Verkehrsteilnehmer. Beispiele dafür sind die Verkehrsdichte und der Straßenquerschnitt. Mikroskopische Verkehrsmerkmale sind dagegen z.B., die momentane Fahrzeuggeschwindigkeit
und die Fahrzeugbeschleunigung von Einzelfahrzeugen. Anschließend wurden die Modellfunktionen programmiert und in einem Rechenmodell implementiert. Als Programmiersprache wurde ebenso wie für die
numerischen Rechenverfahren FORTRAN verwendet.
Mit dem erstellten Rechenmodell konnte die Wirkung der Modellfunktionen bei der Idealisierung von Fahrtabläufen untersucht werden. Dafür wurden in einer Sensitivitätsanalyse die Fahrkurven von
20 verschiedene Fahrzyklen nach festen Eingabedaten ermittelt. Mit weiteren 10 Fahrzyklen wurde schrittweise die Wirkung der ermittelten Modellfunktionen z.B. in Abhängigkeit von der Verkehrsdichte
gezeigt.
Die berechneten Fahrkurven haben sowohl für den Kraftstoffverbrauch als auch für die Schadstoffemissionen des Modellfahrzeugs (Pkw mit 72 kW Otto-Motor) deutliche Unterschiede zu vereinfacht
berechneten Werten erkennen lassen. Daher hat sich das wesentliche Ziel dieser Arbeit bestätigt: Vereinfachte Ermittlungen des Energiebedarfs oder der Schadstoffemission von Kraftfahrzeugen sind
in verkehrswirtschaftlichen Analysen wie z.B. Bewertungsverfahren nur bedingt brauchbar.
Abschließend wird ein hypothetisches Anwendungsbeispiel des Rechenmodells dargestellt. Die Ergebnisse bestätigen ebenfalls, daß globale Werte auch für die mittleren Beförderungsgeschwindigkeit
einer Fahrt nur als grober Anhalt verwendet werden sollten.
23,00 € |
Heft 43 |
R. Chaumet |
Die Berechnung der Grenzkapazität eines "ONE-RUNWAY-MAIN-SYSTEM" - Ein neuer Ansatz auf der Basis einer Radardatenauswertung (Diss. RWTH Aachen) Mai 1989 |
Die Berechnung der Grenzkapazität eines "ONE-RUNWAY-MAIN-SYSTEM" -
Ein neuer Ansatz auf der Basis einer Radardatenauswertung
R. Chaumet
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 43 (1989)
Kurzfassung
Die steigende Anzahl von Flugbewegungen in der Bundesrepublik Deutschland führt zu einer zunehmenden Belastung der einzelnen Komponenten des Luftverkehrssystems. Auch die Flughäfen betrifft
diese Entwicklung und erfordert es, die Kapazität eines bestehenden Bahnsystems voll auszuschöpfen. Unter diesen Bedingungen einer ständigen Nachfrage erreicht ein Bahnsystem seine Grenzkapazität,
zu deren Ermittlung mit dieser Arbeit ein Lösungsansatz für ein "one-runway-main-system" am Beispiel des Flughafens München-Riem vorgestellt wird.
Die Grundlage sowohl des Modells für Anflugfolgen als auch die Ermittlung der Zeitabweichungen von den modellmäßig erfaßten Anflugcharakteristika bildet hier eine Radardatenauswertung. Diese
Daten, die zeitsynchron alle vom Radar erfaßten Bewegungen im Flughafennahbereich abbilden, werden zu individuellen Flugprofilen und Flugbewegungsfolgen aufbereitet. Mit Hilfe von Algorithmen
werden die für die orts-, höhen- und zeitmäßigen Auswertungen maßgebenden Radarpunkte ermittelt und durch Ausgleichsrechnungen Überflugzeitpunkte und -geschwindigkeiten angegeben. Zusätzlich zu
den Untersuchungen der Anflüge ermöglicht die Radardatenauswertung, die Abstände zwischen startenden und landenden Flugzeugen als eine empirisch ermittelte Verteilung anzugeben.
In das Modell zur Berechnung der Grenzkapazität gehen die Ergebnisse der Radardatenauswertung zum einen als flugzeugklassenspezifische Geschwindigkeitsprofile im Endanflug und zum anderen in
der modellmäßigen Simulation von Startmöglichkeiten in einer Landefolge ein. Für das Anwendungsbeispiel München-Riem werden mit dem Modell die maßgebenden Flugzeugfolgezeiten sowie die für den
jeweiligen Fall anzusetzende mittlere Flugzeugfolgezeit ermittelt.
23,00 € |
Heft 42 |
U. Desel |
Analyse der Flugaktivität im nichtgewerblichen Motorflugverkehr und Schulflugverkehr der Bundesrepublik Deutschland als Grundlage für eine Abschätzung seiner künftigen Entwicklung (Diss. RWTH Aachen) Januar 1988 |
Analyse der Flugaktivität im nichtgewerblichen Motorflugverkehr
und Schulflugverkehr der Bundesrepublik Deutschland als Grundlage
für eine Abschätzung seiner künftigen Entwicklung
U. Desel
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 42 (1988)
Kurzfassung
Der sonstige nichtgewerbliche Motorflugverkehr, der Motorsegelflugverkehr und der Schulflugverkehr sind zwar wesentliche Sparten des zivilen Luftverkehrs in der Bundesrepublik Deutschland,
wurden aber in den vorliegenden wissenschaftlichen Arbeiten nur am Rande betrachtet. Somit war es vorrangig notwendig, die Entwicklung dieser Verkehrsbereiche durch eine tiefgreifende Analyse
wesentlicher verkehrlich relevanter Eckdaten, wie Flugzeugbestand, Flugbewegungen, Flugstunden sowie spezifischer Kenngröößen, zu beschreiben. Diese Analysen zeigten bei den meisten Verkehrsgrößen
nach den Jahren der Verkehrszunahme seit 1980 einen teilweise beachtlichen Rückgang. Von diesem Trend ausgenommen ist eigentlich nur der Motorseglerverkehr.
Im weiteren galt es, Parameter zu finden, die diese Entwicklung hinreichend erklären können. Sie sollten sachlogisch und möglichst quantifizierbar sein. Neben der Einkommensentwicklung und dem
Wettergeschehen stellte sich die Kostenentwicklung im Flugbetrieb als ein bestimmender Parameter heraus. Daher wurde großen Wert auf eine detaillierte und komponentenweise Untersuchung der
Kostentwicklung des Fluggerätes, des Flugbetriebes und der Ausbildung sowie auf die Bewertung des heutigen technischen Standards. Darauf aufbauend werden in einer breiten Zusammenschau die zu
erwartenden technischen Entwicklungen im Kleinflugzeugbau aufgezeigt und im Hinblick auf ihre Marktchancen diskutiert.
In Abhängigkeit von der Datenlage wurden anschließend mit Hilfe von ökonometrischen Modellen, Trendextrapolationen oder sachlogischen, plausiblen Schätzungen Prognosen der Verkehrsgrößen
durchgeführt. Aufgrund der zur Zeit recht positiv angenommenen wirtschaftlichen Entwicklung, gekoppelt mit verhaltenen Kostenanstiegen, ist für die Bundesrepublik Deutschland im nichtgewerblichen
Motorflugverkehr wieder ein leichter Anstieg der Flugaktivität zu erwarten, der allerdings bei geringeren als vorausgeschätzten Realeinkommensentwicklungen bzw. überproportionalen
Kostensteigerungen schnell in ein Stagnieren oder gar ein weiteres Absinken der jeweiligen Verkehrsgröße umschlagen könnte. Der Schulflugverkehr ist geprägt von sinkendem Ausbildungsgeschehen und
abnehmenden Flugbewegungszahlen. Da mannigfaltige Faktoren diese Tendenz beeinflussen, konnte hier nur ein Entwicklungstrend mit entsprechender Wertebandbreite angegeben werden. Er läßt
günstigenfalls eine Stagnation mit leichtem Anstieg der Flugaktivität bis zum Jahr 1990 erwarten.
Da diese Arbeit auch disaggregierte Analysen auf der Ebene der Bundesländer bzw. für Nordrhein-Westfalen auf der Ebene der Planungsräume des DIW enthält, konnten sowohl regionale
Entwicklungsunterschiede aufgezeigt, als auch Plausibilitätskontrollen durchgeführt werden. Allerdings zeigten gerade kleinräumige Untersuchungsgebiete die Grenzen von Luftverkehrsprognosen auf
der Basis des vorhandenen Datenmaterials auf. Um für die DIW-Zellen die zukünftige Flugaktivität abschätzen zu können, wären für jeden Flugplatz umfangreiche und detaillierte Untersuchungen
notwendig.
23,00 € |
Heft 41 |
"Leistungsfähigkeit und Bemessung von Bahnanlagen" |
Beiträge zum Eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Kolloquium vom 23. - 25. Juli 1986 in Aachen April 1987 |
18,00 € |
Heft 40 |
W.-D. Meier-Credner |
Möglichkeiten zur Anhebung der bremstechnisch zulässigen Höchstgeschwindigkeit langer Güterzüge - Untersuchung über den Einfluß alternativer Bremsvarianten ohne und mit Veränderungen am Wagenpark unter besonderer Berücksichtigung der entstehenden Zuglängskräfte (Diss. RWTH Aachen) November 1986 |
Möglichkeiten zur Anhebung der bremstechnisch zulässigen
Höchstgeschwindigkeit langer Güterzüge
W.-D. Meier-Credner
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 40 (1986)
Kurzfassung
Die vorliegende Untersuchung konzentriert sich auf den heutigen schraubengekuppelten europäischen Güterwagenpark mit UIC-genormten, pneumatischen Klotzbremsen unter Berücksichtigung
betrieblicher Randbedingungen (u.a. 1000 m Bremsweg) und Vorschriften der Deutschen Bundesbahn (DB).
Im Netz der DB erlaubt das Gleisnetz und die Signaltechnik die Bildung von bis zu 700 m langen Güterzügen. Bei Ausnutzung dieser Länge dürfen Güterzüge jedoch bislang nur in Bremsstellung "G"
gefahren werden, so daß eine Maximalgeschwindigkeit von 90 km/h nicht überschritten werden kann. Die schneller ansprechende Bremsstellung "P" ermöglicht zwar mit dem gleichen Wagenpark
bremstechnisch eine um mindestens 10 km/h höhere Geschwindigkeit, ist jedoch nur bei Beschränkung des Wagenzuges auf derzeit 100 Achsen (ca. 500 m) zulässig. Eine Verlängerung des Zuges in
Bremsstellung "P" um ca. 40 % auf 700 m verursacht bei Schnellbremsung sowohl eine Verringerung der mittleren Bremskraft als auch eine entgleisungsgefährdende Anhebung der während der
Bremsentwicklungszeit entstehenden Längsdruckkräfte auf die Wagenpuffer. Ziel der Untersuchung ist die Prüfung von bekannten und zwei hier vorgestellten Maßnahmen auf die Tauglichkeit, die
Lägsdruckkräfte auf ein erträgliches Maß zu reduzieren und damit die Bremsstellung "P" auch in bis zu 700 m langen Güterzügen einsetzbar zu machen.
Drei wesentliche Gründe tragen im Fall der Schnellbremsung unabhängig voneinander, aber ggf. kumulativ zum Entstehen der Längsdruck- aber auch -zugkräfte bei. Folgende, den drei Gründen
zugeordnete Maßnahmen werden auf ihre die Längskräfte und Bremswege beeinflussende Wirkung untersucht:
1. Einseitige und damit längs des Zuges ungleichmäßige Entlüftung der Hauptluftleitung nur über das Führerbremsventil. Maßnahmen:
- Verlangsamung des Bremsklotzkraftanstiegs in den ersten fünf Wagen durch Umstellung in Bremsstellung "G"
- Zusätzliche Entlüftung der Hauptluftleitung längs des Zuges durch Schnellbremsbeschleuniger in jedem Wagen
- Umgehung der Steuerwirkung der Hauptluftleitung durch gleichzeitige Ansteuerung der Steuerventile aller Wagen mit der elektropneumatischen Bremse
- Zusätzliche Entlüftung der Hauptluftleitung am Zugende durch ein dort angebrachtes, von der Lokomotive aus funkgesteuertes Zugbremsventil
- Zusätzliche Entlüftung der Hauptluftleitung am 3/4-Punkt des Wagenzuges durch ein dort angebrachtes, selbsttätiges Zugbremsventil, das von der von den
Betriebsbremsbeschleunigern ( O-Kammer-Wirkung ) der Steuerventile zu Bremsbeginn weitergegebenen Druckwelle angestoßen wird.
2. Inhomogene Eigenverzögerung der Wagen im Zugverband aufgrund einer nur zweistufigen Lastabbremsung. Maßnahmen:
- Nachführung der Bremsklötzkraft mittels einer Wiegeeinrichtung an der Achsfederung des Wagens bis zu einer bestimmten Teillast (automatische Lastabbremsung nach UIC-Merkblatt 543
für den S-Verkehr)
- dito, jedoch bis zur Vollast (automatische Lastabbremsung nach UIC-Merkblatt 543 für den SS-Verkehr). In diesem Fall wird jedoch nur die Tendenz untersucht.
3. Stark ansteigender Reibwert der Klotzbremse bis zum Halt, so daß die aus Punkt 1. und 2. herrührenden Bremskraftunterschiede längs des Zuges stark überhöht werden. Maßnahme:
- Nivellierung des Reibwertverlaufs durch Ausrüstung aller Wagen mit Scheibenbremse.
Ergebnis der vergleichenden Untersuchungen: Eine Reduzierung der Längsdruckkräfte auf das Niveau eines in Bremsstellung "G" gebremsten Zuges ist nur mit Umrüstung aller Wagen auf Scheibenbremse
oder noch besser elektropneumatische Bremse zu erreichen. Unter der Annahme jedoch, daß das in einem 500 m langen Wagenzug in Bremsstellung "P" erreichte Längsdruckkraftniveau als ertragbar
angesehen werden kann, eröffnet bereits der Einsatz des selbsttätigen Zugbremsventils ohne Änderung an Lok oder Wagen die Möglichkeit zur Verlängerung des Zuges auf 700 m ohne Verringerung der
mittleren Bremskraft. Alle Rechnungen wurden mit.einem Pneumatik-Programm und einem darauf aufbauenden Zuglängskraftprogramm der Firma Knorr-Bremse, München, ausgeführt. Das Zuglängskraftprogramm
wurde so ergänzt, daß zusätzlich die auf mindestens 2 m Bremsweg nicht unterschrittene maximale Längsdruckkraft errechnet wird. Aus Nachschiebeversuchen ist bekannt, daß eine Längsdruckkraft um
so entgleisungsgefährdender ist, je länger sie wirkt. Vergleichende Rechnungen zeigen im übrigen, daß die maximale, auf mindestens 2 m Bremsweg wirkende Längsdruckkraft im realen Zugmodell mit
der maximalen Längsdruckkraft im starren Zugmodell, die einfacher zu errechnen ist, in den meisten Fällen recht gut übereinstimmt.
Am Beispiel eines Zugmodells mit zu erwartender maximaler Kupplungsdruckkraft wurde festgestellt, daß über den Weg eines grundschwingungsäquivalenten elastischen Zwei-Massen-Ersatzmodells eine
geschlossene Lösung des Kupplungskaftverlaufs möglich ist, die zumindestens in diesem Beispiel zu einer sehr guten Übereinstimmung des Wertes der maximalen momentanen Kupplungsdruckkraft mit dem
des realen elastischen Zugmodells geführt hat.
23,00 € |
Heft 39 |
I. Gast |
Wartezeiten infolge stehender Überholungen auf Eisenbahnstrecken (Diss. RWTH Aachen) September 1986 |
Wartezeiten infolge stehender Überholungen auf Eisenbahnstrecken
I. Gast
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 39 (1986)
Kurzfassung
Die auf Eisenbahnstrecken zu erwartenden Wartezeiten bei Betriebsplanung und -durchführung können mit Simulations- und analytischen Verfahren ermittelt werden. Bisher konnten jedoch nur die
planmäßigen Wartezeiten infolge Überholung näherungsweise ermittelt werden. Der gegenüber den Simulationsverfahren entscheidende Vorteil der kurzen Rechenzeit war daher für diesen Bereich noch
nicht gegeben.
Mit dem in dieser Arbeit vorgestellten verbesserten Verfahren lassen sich sowohl planmäßige als auch außerplanmäßige Wartezeiten infolge Überholung berechnen. Die Ergebnisse werden nach
Modellzuggruppen und Überholungsbahnhöfen getrennt ausgewiesen, so daß hierauf aufbauend eine Bemessung der Bahnhöfe möglich ist.
Dem Verfahren liegen Bereichszugfolgezeiten zugrunde. Unter diesem Begriff werden Mindestzugfolgezeiten erstanden, die nur für einen abgegrenzten Teil eines Streckenabschnitts (= Bereich)
gelten. Die Bereichsgrenzen werden jeweils mit angegeben. Eine Überholung im nächsten Überholungsbahnhof findet immer dann statt, wenn die Pufferzeit zwischen dem vorausfahrenden langsamen Zug
und dem folgenden schnellen Zug nicht für eine Fahrt des langsamen Zuges bis zumübernächsten Überholungsbahnhof ausreicht. Da die Züge im vorliegenden Abschnitt als eingefädelt gelten können,
bilden die Bereichszugfolgezeit für einen Überholungsabschnitt und die Bereichszugfolgezeit für zwei Überholungsabschnitte die Entscheidungskiterien (= Integrationsgrenzen für die Dichtefunktion
der Pufferzeiten), ob eine Überholung im Überholungsbahnhof am Ende des ersten Überholungsabschnitts stattfindet. Besonderheiten bei Überholungsgleisen, die nach Kreuzen des Gegengleises zu
erreichen sind ("falsch" liegende Überholungsgleise), werden durch Zuschläge bei der Ein- und Ausfahrt beachtet. Ein Algorithmus zur Berechnung wird aufgestellt.
Nach der Überholung ist zu prüfen, ob der überholte Zug weitere Überholungen abwarten muß oder ob er wiedereinfädeln kann. Eine Wiedereinfädelung ist möglich, wenn die Pufferzeit zwischen dem
überholenden Zug und dem folgenden schnellen vorrangigen Zug so groß ist, daß der überholte Zug den nächsten Überholungsbahnhof erreichen kann. Andernfalls ist auch die Überholung durch den
folgenden vorrangigen Zug abzuwarten.
Für die Berechnung der Mindestüberholungsspanne - das ist der Zeitverlust den ein überholter Zug mindestens bei einer Überholung erhält - wird ein allgemein für Reise- und Güterzüge gültiger
Algorithmus entwickelt, dem ebenfalls Bereichszugfolgezeiten zugrunde liegen.
Das Rechenverfahren ist für konstante und für negativ-exponential verteilte Pufferzeiten geeignet. Eine Weiterentwicklung für Gamma-verteilte Pufferzeiten ist möglich, wenn auch mit einem
erheblich größeren Rechenaufwand verbunden.
Außerplanmäßige Wartezeiten werden nur für Reisezüge ermittelt, da in Untersuchungen mit Simulationsverfahren festgestellt wurde, daß sich die Wartezeiten infolge Überholung für Güterzüge bei
der Betriebsdurchführung gegenüber der Betriebsplanung nicht vergrößern. Weil Reisezüge nicht vor Plan fahren dürfen, müssen ungenutzte Überholungsaufenthalte trotzdem eingehalten werden. Die
Überholung wird in einen der folgenden Überholungsbahnhöfe verlegt und verursacht dort zusätzliche Wartezeiten. Dem Algorithmus liegen wiederum Bereichszugfolgezeiten und die gegenseitige
Verspätungslage der beiden Züge zugrunde. Die Einbruchsverspätungen werden als negativ-exponential verteilt vorausgesetzt.
Die entwickelten Gleichungen wurden programmiert. Anhand eines Anwendungsbeispiels (Strecke Würzburg - Nürnberg ) wurden sowohl der Algorithmus als auch die Programme getestet. Die Ergebnisse
zeigen eine gute Übereinstimmung mit den im Fahrplan ausgewiesenen Überholungen und Wartezeiten. Ein Vergleich mit Ergebnissen des Näherungsverfahrens zeigt, daß die Näherungsrechnung ähnliche
Ergebnisse liefert, wenn die langsamen Züge überwiegend Güterzüge sind.
23,00 € |
Heft 38 |
K. Schultze |
Modell für die asynchrone Simulation des Betriebes in Teilen des Eisenbahnnetzes (Diss. RWTH Aachen) September 1985 |
Modell für die asynchrone Simulation des Betriebes in Teilen des Eisenbahnnetzes
K. Schultze
Veröffentlichung des Verkehrswissenschaftlichen Institutes der RWTH Aachen
Heft 38 (1985)
Kurzfassung
Zur Durchleuchtung und Optimierung von Bahnanlagen und Betriebsvorgängen wurde ein Modellentwickelt, nach dem der Fahrplan und der Betrieb der Eisenbahn nach einem
asynchronen Verfahren simuliert werden können.
Das Modell ist so angelegt, daß es Netzteile, bestehend aus Bahnhöfen und Strecken, abbilden kann. Hierzu bedient es sich einer Aufteilung des Gleisplanes in sog.
Fahrwegelemente, die so abzugrenzen sind, daß die Fahrwege der Züge eindeutig definiert, die Fahrwegdaten eindeutig den Laufwegen der Züge zugeordnet und die
sicherungstechnischen Ausschlüsse der Fahrten exakt abgebildet werden können.
Bei der asynchronen Simulation werden zuvor berechnete Sperrzeitentreppen, die die Fahrtverläufe der Züge und ihre Belegungen in den einzelnen sicherungstechnischen
Abschnitten (Belegungselemente) repräsentieren, übernommen Durch die rangordnungsweise Bearbeitung der einzelnen Fahrten werden die Regeln der Fahrplanerstellung und der
Disposition durch den Betriebsleitstellendienst der Deutschen Bundesbahn exakt nachempfunden.
Die Simulation läuft zweistufig ab. Im ersten Schritt wird aufgrund von vorgegebenen und/oder zufällig erzeugten Abfahrtszeiten ein behinderungsfreier Fahrplan entwickelt,
um bereits aus den dabei auftretenden zeitlichen Verschiebungen (planmäßigen Wartezeiten) eine Beurteilung der baulichen Anlagen und Betriebsprogramme ableiten zu können.
Außerdem dient der erzeugte Fahrplan der zweiten Simulationsstufe als Grundlage, in der die Betriebsabwicklung unter dem Einfluß von Störungen nachvollzogen und deren
Auswirkungen als Kriterien für die Güte des Betriebes ermittelt werden.
Für beide Stufen wird derselbe Simulationsalgorithmus eingesetzt. Er überprüft die übernommenen Sperrzeitentreppen in jedem Belegungselement daraufhin, ob zwischen den
bisher eingelegten Fahrten eine ausreichend große Zeitlücke in einer passenden Zeitlage existiert. Ist dies nicht der Fall, wird die Zugfahrt über einen anderen Laufweg
geleitet bzw. in einer Warteposition (Bahnhof) bis zum Freiwerden seines Laufweges aufgehalten.
Für die Nutzung von verschiedenen Laufwegen und Wartepositionen werden der Simulation weitere Sperrzeitentreppen für abweichende Wege bereitgestellt, die jedoch nur auf den
Abschnitt beschränkt werden, auf denen das Fahrverhalten von anderen, übergeordneten Fahrkurven desselben Zuges abweicht.
Erreichbare Wartepositionen und Laufwege sowie die bis vor eine Behinderung sinnvoll nutzbaren Belegungen durch eine Zugfahrt werden während des Einlegevorganges verwaltet
und teilweise in adressierbaren Feldern gespeichert. Für die Betriebsabwicklung werden Verspätungen und Verfrühungen eingespielt. Verspäteten Zugfahrten werden gekürzte
Fahrzeiten zugrunde gelegt. Beim Reiseverkehr wird überprüft, ob nach Haltepunkten die planmäßigen Abfahrtszeiten nicht unterschritten werden.
Die Ergebnisse der Simulation (planmäßige Wartezeiten und Folgeverspätungen, Geschwindigkeitsquotienten und Verspätungsverteilungen) dienen der Beurteilung von
Planungsvarianten für bauliche Anlagen und Betriebsvorgänge zur Ermittlung von Leistungsfähigkeiten vorhandener Anlagen bzw. kritischer Anlagenteile .
Darüber hinaus ist das Modell dazu geeignet, bei entsprechender Anpassung der Software zur rechnergestützten Zugüberwachung und Betriebsleitung herangezogen zu werden.
18,00 € |
Heft 37 |
U. Desel |
Der Regional- und Ergänzungsluftverkehr in der Bundesrepublik Deutschland - Kritische Analyse und Entwicklungspotentiale August 1985 |
vergriffen, Kopie 12,00 € |
Heft 36 |
H. Wakob |
Ableitung eines generellen Wartemodells zur Ermittlung der planmäßigen Wartezeiten im Eisenbahnbetrieb unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Leistungsfähigkeit und Anlagenbelastung (Diss. RWTH Aachen) August 1985 |
18,00 € |
Heft 35 |
W. Sauer |
Die Produktivität von Eisenbahnstrecken - Untersuchung über die Abhängigkeit der Produktionskosten einer Eisenbahnstrecke von betrieblichen Parametern wie Streckenbelastung, Mischungsverhältnis und Mindestzugfolgezeiten (Diss. RWTH Aachen) April 1984 |
18,00 € |
Heft 34 |
P. Wolf |
Entscheidungshilfen für die Flughafenplanung (Habilitation RWTH Aachen) April 1982 |
vergriffen |
Heft 33 |
S. Putzer |
Simulationsmodell für den Eisenbahnbetrieb auf dreigleisigen Strecken (Diss. RWTH Aachen) September 1980 |
18,00 € |
Heft 32 |
H. Wakob, S. Putzer |
Der Einsatz eines modularen, koppelbaren Kleincontainers zur rationellen Abwicklung des Güterversorgungs- und -verteilverkehrs in Ballungsräumen Mai 1980 |
vergriffen |
Heft 31 |
H. Mathar |
Binnenland-Umschlagbahnhöfe (Terminals) im kombinierten Verkehr mit Containern - Beitrag zur Ermittlung der optimalen Anzahl und Lage von Knotenpunkten in Schienennetzen für den Umschlag von Containern im kombinierten Verkehr zwischen Schiene und Straße (Diss. RWTH Aachen) März 1979 |
vergriffen,
*jedoch zu beziehen als Bericht Nr. 2855 der Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen im Westdeutschen Verlag, Opladen
|
Heft 30 |
"Bau von Bahnen und Flughäfen im Ausland" |
Tagung am 9. März 1978 im Haus der Technik, Essen Dezember 1978 |
18,00 € |
Heft 29 |
B. Golling |
Algorithmus zur Quantifizierung des Energieverbrauchs und der bei Schadstoffemissionen im bodengebundenen Personennahverkehr alternativen Verkehrssystemstrukturen - Beitrag zur Objektivierung verkehrspolitischer Maßnahmen (Diss. RWTH Aachen) März 1978 |
18,00 € |
Heft 28 |
W. Heckler |
Der Einsatz von Stadtschnellbahnen für die Abwicklung des innerstädtischen Güterverkehrs (Diss. RWTH Aachen) Dezember 1977 |
18,00 € |
Heft 27 |
"Elemente der Flughafenplanung" |
Bericht des Kolloquiums vom 12. Dezember 1975 in Aachen |
vergriffen |
Heft 26 |
I. Zehme |
Statistisch gesicherte Einflüsse auf die Betriebsqualität einer Eisenbahnstrecke - dargestellt am Beispiel der Strecke Aachen - Köln (Diss. RWTH Aachen) Februar 1976 |
18,00 € |
Heft 25 |
W. Littger |
Analysen zur Verkehrsmittelwahl im Personenfernverkehr (Diss. RWTH Aachen) November 1975 |
18,00 € |
Heft 24 |
G. Heunemann |
Untersuchungen über den wirtschaftlichen Einsatz von Schubeinheiten unter Berücksichtigung des Anschlußverkehrs von Strömen auf Nebenflüsse und Kanäle (Diss. RWTH Aachen) Oktober 1975 |
vergriffen |
Heft 23 |
H. Meyer |
Beitrag zur Gestaltung und Bemessung von Seehafencontainerterminals (Diss. RWTH Aachen) August 1975 |
18,00 € |
Heft 22 |
A. Séché |
Beitrag zur Ermittlung der optimalen Betriebsweise und Gestaltung von Aufstellplätzen in Seehafen-Containerterminals (Diss. RWTH Aachen) August 1975 |
vergriffen |
Heft 21 |
Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Dr.-Ing. Hermann Nebelung |
August 1975 |
vergriffen |
Heft 20 |
W. Schwanhäußer |
Die Bemessung der Pufferzeiten im Fahrplangefüge der Eisenbahn (Diss. RWTH Aachen) Dezember 1974 |
Disseration Anlagen zur Diss. |
Heft 19 |
W. Meyer |
Beitrag zur Entwicklung von Erzeugungsmodellen des Güternahverkehrs auf Straßen (Diss. RWTH Aachen) Dezember 1973 |
vergriffen |
Heft 18 |
J. Meyer |
Integrierte Transportketten für Ladeeinheiten - Technisch-wirtschaftliche Abstimmung ihrer Einzelglieder (Diss. RWTH Aachen) Juni 1973 |
vergriffen,
*jedoch zu beziehen als Heft 2 der Transportkette, Schriftenreihe der Studiengesellschaft für den kombinierten Verkehr e.V., Frankfurt/Main
|
Heft 17 |
K. Walther |
Nachfrageorientierte Bewertung der Streckenführung im Öffentlichen Personennahverkehr (Diss. RWTH Aachen) Juni 1973 |
vergriffen,
*jedoch zu beziehen als Bericht Nr. 2356 der Forschungsberichte des Landes Nordrhein-Westfalen im Westdeutschen Verlag, Opladen
|
Heft 16 |
G. Bernstein |
Technisch-wirtschaftliche Untersuchung des Einsatzes von Massenguttransportmitteln bei der Erzversorgung von Hüttenwerken im Binnenland (Diss. RWTH Aachen) Juli 1973 |
18,00 € |
Heft 15 |
Ausschuß Hafenverkehrswege der Hafenbautechnischen Gesellschaft e.V. |
Empfehlungen des "Arbeitsausschusses Hafenverkehrswege" der Hafenbautechnischen Gesellschaft e.V. August 1972 |
vergriffen |
Heft 14 |
H. Merkel |
Die Häufigkeitsverteilung der Reiselängen in großstädtischen Nahverkehrsbetrieben (Diss. RWTH Aachen) Juli 1972 |
vergriffen |
Heft 13 |
P. E. Sonntag |
Die Zugdichte auf Schnellbahnen (Diss. RWTH Aachen) Mai 1972 |
vergriffen |
Heft 12 |
W. Meyer |
Vergleich von Verfahren zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit binnenländischer Verkehrsmittel für die integrierte Bundesverkehrswegeplanung April 1971 |
vergriffen |
Heft 11 |
G. Herrmann |
A B C des Kombinierten Vekehrs Februar 1970 |
vergriffen |
Heft 10 |
G. Herrmann |
Einfluß der Kapazität von Stadtschnellbahnen auf die Wohn- und Arbeitsstättenkapazität der Schnellbahneinflußzonen (Diss. RWTH Aachen) März 1969 |
12,00 € |
Heft 9 |
P. Wolf |
Die Selbstkosten der Werksbahnen in der Eisen- und Stahlindustrie - Grundlagen zur Plankostenermittlung (Diss. RWTH Aachen) Juli 1968 |
12,00 € |
Heft 8 |
H. Schmehling |
Ablauf und Umfang des Straßenverkehrs in Güterbahnhöfen (Diss. RWTH Aachen) März 1967 |
vergriffen |
Heft 7 |
A. Walter |
Bremsen auf Zielgeschwindigkeit unter Windeinfluß bei der vollautomatischen Zugzerlegung in Eisenbahnrangieranlagen (Diss. RWTH Aachen) Januar 1965 |
vergriffen |
Heft 6 |
K. H. Brandt |
Wirtschaftliche Zugförderung unter Tage (Diss. RWTH Aachen) November 1963 |
vergriffen |
Heft 5 |
H. Strehl |
Ermittlung von günstigen Grundrissen für Stückgutumladeanlagen aufgrund einer Analyse des Gutaufkommens und der Umladevorgänge (Diss. RWTH Aachen) September 1963 |
vergriffen |
Heft 4 |
R. Kracke |
Stehende und fliegende Kreuzungen auf eingleisigen Hauptbahnen in betrieblicher und wirtschaftlicher Hinsicht (Diss. RWTH Aachen) Juni 1963 |
vergriffen |
Heft 3 |
M. El - Hawary |
Die wirtschaftlichste Neigung einer Eisenbahnlinie im Gebirge mit gleichbleibendem Streckenwiderstand für Durchgangsverkehr (Diss. RWTH Aachen) Dezember 1960 |
vergriffen |
Heft 2 |
G. Kunz |
Der Einfluß verschiedener Fahrweisen von Straßenbahn-Gelenkzügen auf die Betriebskosten (Diss. RWTH Aachen) Mai 1959 |
vergriffen |
Heft 1 |
A. Schade |
Wirtschaftlichkeit und Leistungsfähigkeit der Zugförderung auf Engpaßstrecken mit parallelem Fahrplan (Diss. RWTH Aachen) Februar 1959 |
vergriffen |